Die Frauen-Wrestling-Evolution der WWE

3) Die Abzweigung im Evolutionsstammbaum – Chyna

Im Stammbaum jeder Gattung gibt es hin und wieder Konsorten, die sich von den anderen ihrer Art abgrenzen.
Chyna, die den Women’s-Titel einmalig bei WrestleMania 17 gewann und ihn bis April 2001 für über 200 Tage hielt, gehört eindeutig zu diesen besonderen Konsorten.

Denn ins Schema der reizenden Sable oder der verwöhnten Stephanie McMahon (Champion von März bis August 2000) passt „das neunte Weltwunder“ so gar nicht. Zu groß, zu muskulös war sie, zu gewaltig und insgesamt zu maskulin wurde die 2016 Verstorbene in der WWF präsentiert. Unter anderem wurde sie so als Bodyguard für männliche Catch-Vertreter wie Triple H eingesetzt.

Chyna stach heraus. Trotz ihrer Alleinstellungsmerkmale hatte sie aber keinen allzu großen Einfluss auf die WWE-Women’s-Division. Der eben erwähnte Title-Run blieb da schon die Ausnahme, bevor der Belt Ende 2001 vakantiert wurde und die frühere Bodybuilderin die Company verließ.
Dennoch vermittelten Chynas Auftritte in der WWF eine wichtige Botschaft: Sie war die erste Dame in einem Royal Rumble Match (1999), zudem war und ist sie bis heute die einzige Frau, die die Intercontinental-Championship gewinnen konnte – und das gleich drei Mal, auch wenn die WWE ihren Titel-Run im Januar 2000 nicht offiziell anerkennt.

Die Ausnahmeathletin setzte damit ein deutliches Zeichen für die Stärke und Credibility von Frauen im Wrestling. Sie konnte mit Männern mithalten, sie teilweise sogar überbieten – und das in einer Zeit, in der die Damen der WWF den männlichen Muskelprotzen eigentlich höchstens brav zum Ring folgen durften.

2 Kommentare

  1. Was jetzt nur noch fehlt: Vernünftige Storys! Die Damen können alle noch so gut sein, man muss sich aber auch für ihre Geschichten und Fehden interessieren. Zur Zeit hat man mit Becky/Charlotte und Rousey\Bella zwei halbwegs gute Fehden.

    Ach ja, wieder mal toller Artikel, der Yannick kann super geil schreiben.

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