Von 0 auf 100! – Warum das Projekt „Mahal“ ein Reinfall ist (BRENNPUNKT WRESTLING/Kommentar)

Bildquelle: wwe.com

Deckel drauf

Das Projekt Mahal ist gescheitert. Die Ursachen für dieses Scheitern beginnen bei den grundlegenden Wurzeln. Kein Aufbau. Kein Sinn. Keine Konsequenz – und vor allem: keine real vorhandene Zielgruppe. Auch wenn die WWE immer und immer wieder betont, wie eine Milliarde für Mahal jubeln würden: womöglich mögen ihn nicht einmal alle der 20.000 Network-Abonnenten in Indien, die auch tatsächlich WWE Shows verfolgen. Das Überraschungsmoment war da – aber ohne einen langfristigen Mehrwert. Ein plötzlicher Titelgewinn von Sami Zayn wäre ebenfalls ein großer Knall gewesen, mit dem Unterschied, dass Sami Zayn langfristig in der Lage dazu gewesen wäre, Fans auf seine Seite zu bringen und mit Charisma und seinen Fähigkeiten im Ring überzeugen zu können. Jinder Mahal kann weder das eine, noch das andere. Eine Überraschung wäre auch mit einem Besenstiel dagewesen – also keine Leistung, die auf Mahal zurückzuführen ist. Nur weil etwas überraschend ist, muss es nicht gerade deswegen zwingend gut sein, sondern kann gar schockierend schlecht wirken. Wobei „schockierend“ in diesem Zusammenhang das falsche Wort ist. Dass Mahal nicht die Kirsche der Wahrheit im Wrestling ist, war und ist kein Geheimnis.

Wer auf Mahal folgt, kann es nur besser machen und den Titel so auf ein neues bzw. altes Niveau zurückbringen: nämlich in den Main Event. Jinder Mahal könnte im Rennen um den United States Titel mehr Punkten als im Geschehen um einen World Title. Dabei könnte die WWE auch ihre Patrioten-Schiene fahren und Jinder als bösen Kanad … Inder darstellen. Ob das im Umkehrschluss den WWE Fans in Indien zu Gute kommt, einem amerikafeindlichen Charakter zuzujubeln, ist dann die nächste Baustelle – eine von vielen.

6 Kommentare

  1. Guter Artikel, Tobi. Ich hatte Hoffnung, dass Jinder was reißt und die WWE was vernünftig machen würde, aber wurde wie immer von der WWE, aber auch von Jinder, enttäuscht.

  2. Solane Vince Mcmahon das sagen hat, wird sich die WWE nicht besonders entwickeln. Ich würde sogar behaupten: Das ohne William Regal & Triple H samt NXT die WWE probleme hätte.

    Natürlich kann der Babo (Indie) Wrestler und persönlichkeiten freikaufen, doch die besten die sich eine Geschichte ‚aufbauen‘ sind aktuel aus NXT, wie z.b. ein Enzo Amore, der durch sein schwaches Wrestling doch starkes Charisma & Micwork die Cruiserweight Division interresanter gemacht hat. Eben völlig anders als ein Skandal Mahal.

  3. Ich war ehrlich gesagt zu Beginn auch noch ein Befürworter Mahals, dies änderte sich jedoch schnell…wieder mal sind wir an dem Punkt angelangt, an dem der Midcard-Titel der gleichen Show, hier SmackDown Live, scheinbar mehr wert ist als der eigentliche Main-Event-Titel und dazu Matches, die durchweg nicht besser sind als 0815 Weekly-Matches–und das bei PPVs!

    Was die WWE hier anstellt kann ich bei bestem Willen nicht nachvollziehen. Bei RAW ein Champion der nie anwesend ist und bei SmackDown ein Champion, bei dem man sich wünscht, er wäre nicht anwesend. Applaus an die hellen Köpfe der WWE, die sich so etwas ausdenken und auch noch für gut heißen.

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