Von 0 auf 100! – Warum das Projekt „Mahal“ ein Reinfall ist (BRENNPUNKT WRESTLING/Kommentar)

Bildquelle: wwe.com

Lernfähig und kompetent

Das sind zwei Eigenschaften, auf welche man bei der WWE nicht zwingend stößt. Seit Jahren ist bekannt, dass der Marktführer in Sachen Wrestling mit dem indischen Markt liebäugelt. So suchte die WWE nicht erst seit wenigen Tagen ein Aushängeschild für den zahlenmäßig lukrativ wirkenden Markt in Indien. Dass das in der Vergangenheit schon nicht geklappt hat, schreckte scheinbar auch erstmal niemanden ab. Es herrschte der Gedanke vor, irgendwie in Indien das Network an die Bevölkerung zu bringen. Dass man ein Unterhaltungsprodukt an Leute verkaufen will, welche mit der Sauberkeit ihres Wassers und vielen anderen Missständen zu kämpfen haben, stellt jedoch einen Widerspruch in sich selbst dar. Selbst beim Ausblenden dieser Faktenlage gab es keinerlei erkennbaren Aufbau eines indischen Stars. Sollte dieser Markt also zumindest mehr als vorher ausgeschöpft werden, braucht es einen Champion aus Indien – oder zumindest einen der so aussieht, als wäre er einer. Sollte das in irgendeiner Art und Weise mit dem richtigen Aufbau von statten gehen, so könnte der geläufige WWE-Smart-Mark denken: vielleicht klappt das ja. Wie es definitiv nicht klappt machte der Marktführer dann auf beinahe schon beeindruckende Art und Weise vor. Jinder Mahal gewann bei SmackDown eine Six Pack Challenge und setzte sich gegen Luke Harper, Erick Rowan, Dolph Ziggler, Mojo Rawley und Sami Zayn durch. Selbst Mojo Rawley hätte durch den Gewinn der André the Giant Memorial Battle Royal einen Hauch von Aufbau gehabt. Es gewann mit Jinder jedoch der, der am wenigsten mit einer verdienten Chance auf einen Wolrd Title am Hut hatte.

Beim Backlash PPV am 21. Mai wurde das Fiasko abgerundet. Im gleichen Moment gab es einen Vorgeschmack auf das, was uns erwarten sollte. Jinder Mahal gewann in einem unterdurchschnittlichen Match den WWE Championship Titel und geht als 50. Träger des prestigeträchtigsten Titels der Wrestling-Historie in die Geschichte ein. An dieser Stelle möchte ich auch die Chronologie nicht weiterführen, sondern den Kern der Thematik aufbrechen.

6 Kommentare

  1. Guter Artikel, Tobi. Ich hatte Hoffnung, dass Jinder was reißt und die WWE was vernünftig machen würde, aber wurde wie immer von der WWE, aber auch von Jinder, enttäuscht.

  2. Solane Vince Mcmahon das sagen hat, wird sich die WWE nicht besonders entwickeln. Ich würde sogar behaupten: Das ohne William Regal & Triple H samt NXT die WWE probleme hätte.

    Natürlich kann der Babo (Indie) Wrestler und persönlichkeiten freikaufen, doch die besten die sich eine Geschichte ‚aufbauen‘ sind aktuel aus NXT, wie z.b. ein Enzo Amore, der durch sein schwaches Wrestling doch starkes Charisma & Micwork die Cruiserweight Division interresanter gemacht hat. Eben völlig anders als ein Skandal Mahal.

  3. Ich war ehrlich gesagt zu Beginn auch noch ein Befürworter Mahals, dies änderte sich jedoch schnell…wieder mal sind wir an dem Punkt angelangt, an dem der Midcard-Titel der gleichen Show, hier SmackDown Live, scheinbar mehr wert ist als der eigentliche Main-Event-Titel und dazu Matches, die durchweg nicht besser sind als 0815 Weekly-Matches–und das bei PPVs!

    Was die WWE hier anstellt kann ich bei bestem Willen nicht nachvollziehen. Bei RAW ein Champion der nie anwesend ist und bei SmackDown ein Champion, bei dem man sich wünscht, er wäre nicht anwesend. Applaus an die hellen Köpfe der WWE, die sich so etwas ausdenken und auch noch für gut heißen.

Dein Kommentar: