10 WWE Wrestler, die an der Spitze gescheitert sind | Pro10

Wer im Main-Event von WWE steht, der trägt nicht nur einen Titel, sondern auch große Verantwortung. Manchmal scheitern die Topstars allerdings …

Der WWE-Sommer steht bevor! In den nächsten Monaten werden Entscheidungen getroffen – entweder für oder gegen gewisse Superstars. Der eine wird im Spotlight präsentiert und vielleicht groß herausgebracht, der andere möglicherweise fallen gelassen. Wir blicken zurück auf 10 gescheiterte Push-Versuche in der Vergangenheit.

10) Rikishi

Rikishi tauchte relativ plötzlich ins Main-Event-Geschehen ein. Die Grundlage dafür war eine Storyline bzw. ein Angle: Er war derjenige, der versuchte Steve Austin zu überfahren. Die Geschichte war lückenhaft und eine wirklich befriedigende Erklärung für den Mordversuch gibt es bis heute nicht. „I did it for The Rock“ sind fast schon legendäre Worte. Dies war seine Begründung. Er tat es für seinen Cousin. Der zuvor sehr beliebte Midcarder entwickelte sich zum bösartigen Heel-Samoaner mit grimmigem Gesichtsausdruck.

Dabei liebten ihn die Fans doch gerade als Face. Er rieb seinen Hintern in das Gesicht seiner Gegner und wurde dafür bejubelt. In der Gruppierung „Too Cool“ tanzte Rikishi gut gelaunt herum und strahlte Freude und Positivität aus. All dies fiel auf einen Schlag weg. Nachdem immer mehr ersichtlich wurde, dass der Heel-Push für den Vater der Usos scheitern würde, wanderte Rikishi zurück in die Midcard.

9) Vladimir Kozlov

Dieser Mann ist glaubwürdig! Freistilringer, Rugbyspieler, Kickboxer, Judoka, MMA-Kämpfer – die Vergangenheit Kozlovs ist beeindruckend. Zudem sieht der Ukrainer aus wie ein echter Fighter. Vom Körperbau bis zur Mimik – Kredibilität!

Seine Arbeit im Ring war nicht immer on-point und sauber, dennoch präsentierte er sich als gefährlich und glaubwürdig, was den Verantwortlichen bei WWE sehr positiv auffiel.

Kozlov überzeugte die Offiziellen so sehr, dass er zu früh zu viel bekam. 2008 debütierte der Ukrainer offiziell bei SmackDown. Mit schnellen, dominanten Siegen machte Kozlov auf sich aufmerksam. Allerdings dauerte es nur wenige Monate, bis er eine WWE-Ttielchance bekam. Bei der Survivor Series 2008 trat er gegen Edge und den Champion Triple H in einem Triple-Threat-Match an, um das große Gold zu gewinnen. Erfolglos. Wieder einige Monate später konnte Kozlov sogar den Undertaker besiegen. Je länger der Push anhielt, desto mehr wurde allerdings klar, dass Kozlov noch nicht bereit für den Main-Event ist. Er wurde fallen gelassen. Mit einigen Comedy-Segmenten an der Seite von Santino Marella verabschiedete er sich aus den Reihen der WWE. 2011 wurde seine Entlassung bekanntgegeben.

8) Jack Swagger

Nach dem Abgang Kurt Angles suchte WWE stets nach einem würdigen Angle-Nachfolger. Ein junger Mann fiel den 2006 Verantwortlichen ins Auge: Ein ehemaliger American-Football-Spieler mit Ringer-Hintergrund. Sein sportlicher Background und die anfänglichen guten Fortschritte im Wrestling-Training sorgten bei Swagger für ordentliches Selbstbewusstsein. Auch die WWE-Verantwortlichen hielten große Stücke auf ihren Angle-Nachfolger. Allerdings sind diese Vergleiche mit Lesnar oder Angle langfristig gesehen ein Fluch: Wer will so hohe Erwartungen erfüllen können?

Die Hoffnung, dass Swagger den hohen Anforderungen gewachsen sei, war dennoch vorhanden. Direkt nach seiner Ankunft in den TV-Shows gewann er den ECW-Titel – wenige Monate nach seinem Debüt.  Später durfte er bei SmackDown die World-Heavyweight-Championship gewinnen. Als Face konnte er aber keine Bindung zum Publikum aufbauen. Langsam aber sicher verschwand das Vertrauen in Swagger. Von einem Angle-Nachfolger wurde schon gar nicht mehr geredet. Er verlor seinen Titel und den Push, der ihn groß herausbringen sollte. Die Folgejahre wurden zum Auf und Ab. Langsam ebbte seine Relevanz immer mehr ab. Vom Main-Event in die Midcard. Von der Midcard in die Undercard. Irgendwann trat er gar nicht mehr im TV auf. Am 1. Mai 2017 bat Jack Swagger um die Entlassung aus seinem WWE-Vertrag. Am 13. Mai wurde diese Bitte in die Tat umgesetzt.

7) Nathan Jones

Im Alter von 18 Jahren wurde Nathan Jones zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Grund: Achtmaliger bewaffneter Raubüberfall. Er musste zu seinem Vorteil nicht die gesamte Haftstrafe verbüßen. Es taten sich aber durch seinen kriminellen Hintergrund viele weitere Türen auf. Jones ist eine beeindruckende Erscheinung. 2,08 m groß, muskulös und breit gebaut – die perfekten Voraussetzungen, um es auch im Wrestling zu etwas zu bringen. Jones begann seine Wrestling-Karriere 2001. Bereits ein Jahr später unterschrieb er bei WWE. Der kriminelle Hintergrund und der imposante Körperbau legten das Fundament für den Push des Australiers.

Allerdings ging der Aufstieg zu schnell. Ohne langfristiges Ringtraining wurde Jones zu SmackDown gebracht und als Zerstörer präsentiert. Als der Schützling des Undertakers sollte er die Gegner dem Erdboden gleich machen. Doch es lief nicht alles, wie ursprünglich geplant. Im April 2003 machte er sein SmackDown-Debüt. Am 6. Dezember desselben Jahres reichte er seine Kündigung ein. Die strengen Reisepläne gaben ihm den Rest. Der ursprünglich geplante Push scheiterte. Generell steckte wenig Leidenschaft für das, was er jeden Abend im Ring tun sollte, in ihm. Das kritisierte auch Chris Benoit. Doch nicht nur Benoit, sondern auch viele andere große Namen im WWE-Kader gerieten mit dem Ex-Häftling aneinander. Jones fasste nach seiner Wrestling-Laufbahn in der Schauspielerei Fuß.

6) Bobby Lashley

Manchmal stimmt das Timing einfach nicht. Die Umstände sind mindestens genauso mitentscheidend für oder gegen einen Push, wie die Qualitäten des Wrestlers selbst. Bei Bobby Lashley war schnell klar, dass er das Zeug dazu hat, über der Midcard zu stehen. Allerdings sollte sein Aufstieg zu einer Zeit beginnen, in der klare, einseitige Publikumslieblinge wie John Cena von den Fans eher weniger akzeptiert wurden. Der wirkliche Durchbruch gelang nicht. Dabei bewies Lashley, dass er viel von dem mitbringt, was von einem A-Plus-Player erwartet wird. Von Kurt Angle entdeckt, unterschrieb er 2003 einen Vertrag bei WWE. Zwei Jahre später debütierte er bei SmackDown. Seine Stärken waren sein imposanter Körperbau und seine explosive Art im Ring für Action zu sorgen. Lashley strahlte etwas aus, er stellte etwas dar. Trotzdem wollte der letzte entscheidende Funke nie so wirklich überspringen. Auch nicht als amtierender US-Champion.

An prominenten Positionen mangelte es ihm nicht. Nach dem „Battle of the Billionaires“ feierte er bei WrestleMania 23 an der Seite von dem späteren US-Präsident Donald Trump. Zwei Monate später konnte er Vince McMahon um die ECW-Championship besiegen. Er war 2006 ECW-World-Heavyweight-Champion. Dennoch war Lashley einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Nach Verletzungspech und Unzufriedenheit bat er 2008 um seine Entlassung. Jetzt, ein Jahrzehnt nach dem WWE-Abgang, versucht der Muskelprotz sich erneut bei WWE. Ob es dieses Mal mit dem Main-Event klappt?

5) Drew McIntyre

Auch Drew McIntyre hatte mit den hohen Erwartungen an ihn zu kämpfen. Vom Chef Vince McMahon höchstpersönlich wurde er als „The Chosen One“, also „Der Auserwählte“ bezeichnet.

Wirklich weit kam der Schotte nicht. 2009 gewann er die Intercontinental-Championship, in dem er John Morrison besiegte. Auch als Tag-Team-Champion durfte er sich bezeichnen. Zusammen mit Cody Rhodes gewann er Doppel-Gold. Allerdings ist nicht alles Gold, was glänzt und nicht jeder Auserwählte wird wirklich auserwählt.

Ab dem Draft 2011, bei dem er zu RAW wechselte, trat McIntyre fast nur noch bei WWE Superstars auf. Es folgte die Stable-Zeit im Team 3MB (Three Man Band). Zusammen mit Heath Slater und Jinder Mahal verschwand der „Chosen One“ langsam von der Bildfläche. Sein erster Push verlief im Sande. 2014 folgte seine Entlassung.

Es dauerte drei Jahre bis McIntyre zurück bei WWE war. Bei NXT machte er ernst.

4) The Great Khali

Auch der Push vom Great Khali scheiterte. Seine beeindruckende Größe sorgt direkt für Aufsehen. (Angekündigt wurde 7 ft. 4, was 2,24 m entspricht.) Dies war der Grund für den großen, schnellen Push Khalis. Direkt bei und nach seinem Debüt setzte er dem Undertaker zu und konnte diesen sogar besiegen. Er war 2007 World-Heavyweight-Champion, nach 61 Tagen verlor er den Titel an Batista.

Die Statur Khalis spricht für sich – keine Frage. Allerdings hatte er während dieser gesamten Push-Zeit stets Schwierigkeiten, im Ring zu arbeiten. Seine Knie waren und sind sehr kaputt. Er war nicht in der Lage zu rennen und bewegte sich meist maximal mit durchschnittlicher Schrittgeschwindigkeit durch das Seilgeviert. Die körperliche Einschränkung machte ihm Probleme. Seine Zeit als Monster ging schnell vorbei. Ein paar Jahre später alberte er mit Santino Marella herum.

3) Chris Masters

Chris Masters ist das perfekte Beispiel eines Wrestlers, der optisch alles für die Spitze mitbringt. 1,93 m groß, muskulöser Körper, unter anderem wurde er „American Adonis“ oder „Chris Adonis“ genannt. Allerdings fehlte es ihm an ringerischer Klasse und Charisma.

Seine WWE-Karriere begann 2005 als „The Masterpiece“. Im Alter von 23 Jahren bekam Masters das ganz große Spotlight zu spüren. Bei RAW wollte er sich beweisen. Allerdings war seine Darstellung alles andere als vorteilhaft. Typen, die kleiner und schwächer waren als er, fertigte Masters einfach ab. Allerdings sah er oft wie eine Witzfigur aus, als er gegen die relevanteren Superstars im Kader antrat. Sein Momentum schwand. 2007 wurde er nach seinem zweiten Wellness-Policy-Verstoß entlassen. Allerdings kam er zwei Jahre später zurück – für zwei Jahre. 2011 wurde Masters wieder entlassen. In beiden WWE-Runs hatte er keine Titelregentschaft. Die Push-Versuche scheiterten.

2) Ludvig Borga

Wrestler, Profiboxer und Politiker – wie passt das zusammen? Durch die gesamte Karriere von Ludvig Borga ziehen sich eigenartige Zusammenhänge. Er war finnischer Meister im Gewichtheben, Bodyguard und spielte in „Stirb langsam – Jetzt erst recht“  eine Nebenrolle. Seine politische Karriere ist ähnlich skurril wie seine gesamte Laufbahn. Der Finne gehörte der Rechtspartei „True Finns“ an und sorgte durch rechtspopulistische Aussagen immer wieder für Kontroversen.

Genau dieser Mann hatte es aber geschafft, in verschiedensten Bereichen Erfolg zu haben. Als Amerikahasser kam Borga 1993 zur damaligen WWF. Vorher war er auch bei New Japan Pro Wrestling verpflichtet. Wie auf vielen anderen Wegen während seiner Laufbahn, sollte er auch im Wrestling durchstarten. Zum Start seiner WWF-Zeit baute Borga auch ein gewisses Momentum auf. Allerdings wurde er nie so groß wie erwartet. Seine Art und seine Meinungen sorgten für ein unangenehmes Klima Backstage. Bei einem Blick auf seine politische Laufbahn wird schnell klar, dass er sicher oft aneckte. Dies beeinflusste seine Einsetzung. Nach einer Verletzungspause blieb der Erfolg für den finnischen Fremdenhasser im WWF-TV aus. Er widmete sich wieder seiner Boxkarriere.

1) Jinder Mahal

Am 21. Mai 2017, gewann der durchtrainierte Jinder beim Backlash-Pay-Per-View das große Gold. Er hielt Randy Orton nach einem Khallas bis drei auf die Matte und riss sich den WWE-Titel unter den Nagel. Wieder einmal unterstrich die WWE ihren Slogan „Anything can happen“: Die Wrestling-Welt stand Kopf, hitzige Diskussionen über den schnellen Aufstieg Mahals. Dieser sollte den Titel fast ein halbes Jahr halten. Warum der plötzliche Push?

Das Ziel der WWE war der indische Markt. Der „Modern Day Maharaja“ sollte als Identifikationsfigur und Vertreter der Inder für neu abgeschlossene WWE-Network-Abonnements und Ticketverkäufe sorgen. Im Dezember sollten nämlich am 8. und 9. Dezember zwei Live-Shows in Indien abgehalten werden. Direkt vor der Haustür vieler möglicher Jinder-Fans. Allerdings ging der Plan um die Zugkraft Jinders nicht ganz auf. Viele Plätze blieben leer und so musste die Show am 8. Dezember abgesagt werden. Als Ersatz gab es am 9. Dezember eine „Supershow“.

Am 7. November, also circa einen Monat vor der Indien-Show, verlor Mahal die WWE-Championship allerdings an AJ Styles. Vermutlich wurde die Zugkraft des Maharajas überschätzt. 170 Tage hielt er das große Gold. Im Endeffekt scheiterte dieser Push allerdings.

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