Er ist der aufsteigende Stern am Himmel der WWE. Sein Charisma begeistert Tausende von Fans im Publikum und vor den Bildschirmen. Ganze Arenen, ja sogar Stadien, schreien seinen Namen. Und wenn man sich seine Leistungen am Mikrofon und im Ring ansieht, drängt sich sofort die Frage auf, warum er nicht schon früher den großen Durchbruch geschafft hat.
Die Rede ist natürlich vom „Megastar“ – LA Knight. Der charismatische Amerikaner ist bereits zum zweiten Mal bei der WWE und hat während seiner Zeit dort schon verschiedene Charaktere gespielt. Wir zeigen euch heute sein Leben außerhalb des Rings und seinen überraschenden Werdegang zum Publikumsliebling.
Kindheit
Knight wurde am 1. November 1982 in Hagerstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Maryland, als Shaun Ricker geboren. Zusammen mit seinen Eltern und seinen beiden älteren Geschwistern verbrachte er dort seine Jugend. Über seine Eltern, seinen Vater Gene und seine Mutter Barby, spricht der heute 40-Jährige in der Öffentlichkeit nur wenig. Schon während seiner Kindheit stach bei Ricker seine enorme Schüchternheit hervor. In einem Interview erzählte er, dass er selbst im Haus seiner Großeltern lieber seine Eltern um einen Keks bat, anstatt seine Großmutter direkt zu fragen. Schon früh interessierte sich der US-Amerikaner für Wrestling und war regelmäßiger Zuschauer vor dem Fernseher.
Seine Schulzeit verbrachte er an der North Hagerstown High School, 2000 machte er dort seinen Schulabschluss. Im Alter von 20 Jahren zog es ihn dann aus dem Osten des Landes mehr in den mittleren Westen. In Cincinnati, Ohio, begann er 2003 erstmals mit dem Training in einer Wrestling-Schule. Um sich seine Ausbildung sowie Wohnung und Leben zu finanzieren, arbeitete er unter anderem als Kellner in einem Restaurant, als Arbeiter in einem Holzwerk sowie als Telefonverkäufer.
Der Traum von Hollywood
Neben einer Karriere als Wrestler konnte sich Ricker auch immer eine Laufbahn als Schauspieler in der Filmbranche vorstellen. Um seine Schauspielkarriere voranzutreiben, wagte er den Sprung nach Los Angeles. Dort erhielt er unter anderem eine kleine Nebenrolle in der US-amerikanischen Comedy-Serie Brooklyn 99. In einer Folge der Serie spielte er für wenige Sekunden einen namenlosen Bodybuilder, der sich mit seiner Verlobten im Fitnessstudio das Ja-Wort gibt. Doch dieser Auftritt war die letzte größere Rolle des „Megastars“ in Los Angeles. Sein Versuch, in der „Stadt der Engel“ als Schauspieler Fuß zu fassen, scheiterte. Ricker zog es zurück nach Cincinnati, wo er mehrere kleinere Rollen ergattern konnte. Zurück in Ohio war er auch in einer Werbung des Lebensmittelmarktes „Aldi“ zu sehen und stand als Masseur in einem Werbefilm eines lokalen Casinos vor der Kamera. Seine Größe von 1,85 Metern und sein trainierter Körper waren für die örtlichen Schauspielagenturen durchaus interessant, dennoch reichte es für ihn nie zum Durchbruch als großer Schauspieler.
Durchbruch im Wrestling
Statt einer Karriere in Hollywood wandte er sich vermehrt wieder seiner Laufbahn im Wrestling-Ring zu. 2021 unterschrieb er nach vielen Stationen in kleineren Ligen dann einen mehrjährigen Vertrag bei WWE. Um im Performance Center zu trainieren, zog er nach Orlando, Florida. Dort lebten auch viele andere WWE-Stars, die über NXT den Weg ins Hauptprogramm des Marktführers gefunden hatten. Sein Ringname, LA Knight, war natürlich von Los Angeles inspiriert, wo Ricker im späteren Verlauf seiner Karriere noch über zehn Jahre gelebt hatte.
Liebesleben
Seit 2018 ist er mit Michelle Yavulla liiert. Die US-Amerikanerin arbeitet als Bodybuilderin und ist, wie Ricker selbst, eine absolute Fitnessenthusiastin. Zusammen haben sie zwei Hunde, den Golden Retriever Herman und den Mischlingshund Reesey. Ihre gemeinsame Freizeit verbringen die beiden am liebsten mit der Erkundung neuer Orte oder im Fitnessstudio.
Freizeit & Freunde
Wenn der 40-Jährige nicht für die WWE unterwegs ist, spielt er auch gerne Poker mit seinen Freunden. Auch Basketball gehört zu seinen Lieblingsbeschäftigungen während seiner kurzen Besuche zuhause. Nach langen Reisen im stressigen Tourplan der WWE genießt er es besonders, zu seinen beiden Hunden zurückzukehren und viel Zeit mit ihnen zu verbringen. Ricker beschreibt sich selbst auch heute noch als Workaholic, der gerne viel beschäftigt ist und dem viel Arbeit und etwas Stress guttun. Seine eher introvertierte Art hat er nach eigenen Angaben bis heute nicht abgelegt und bevorzugt es eher, Zeit für sich zu verbringen.
Trotz seines strikten Fitnessplans ist er ein großer Fan von Süßigkeiten aller Art. Doch besonders Zimtschnecken oder Donuts mit Zimtgeschmack und Schokoladenglasur dürfen bei ihm nach harten Trainingseinheiten nicht fehlen.
Neben seiner Familie und seiner Partnerin hat sich Ricker im Laufe seiner langen Wrestling-Karriere viele Freundschaften aufgebaut. So hat er während seiner Zeit in Cincinnati auch lange mit dem heutigen AEW-Star Jon Moxley zusammengelebt. Die beiden teilten sich eine kleine Wohnung mit einem Schlafzimmer. In einem Interview erzählte er, dass Moxley und er auch zusammen in einer Flag Football-Liga gespielt und abends gerne das eine oder andere alkoholische Getränk genossen haben.
Schon während seiner ersten kurzen Zeit in Los Angeles lebte er immer wieder in kleinen Wohnungen. Teilweise wohnte er mit zwei weiteren Mitbewohnern in einem Apartment mit nur einem Schlafzimmer.
Er ist zudem seit vielen Jahren mit „Double J“ Jeff Jarrett befreundet, mit dem er einige Jahre bei Impact Wrestling zusammengearbeitet hatte. Auch seine Kollegin bei der WWE, Becky Lynch, zählt zu seinem engen Freundeskreis. Die Freundschaft der beiden hatte zwischenzeitlich auf die Öffentlichkeit eine andere Wirkung, sodass Ricker und die verheiratete Lynch eine Liebesbeziehung öffentlich dementieren mussten.
Im Ring ist er ein Publikumsmagnet und eine Charisma-Bombe, doch hinter den Kameras zeigt LA Knight lieber seine introvertierte und ruhige Seite.
Tim Henrich, Jonathan Guthy, JEXS Pictures by Pierre Jerome Schneider
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