Die 10 größten Kritikpunkte an WWE 2023

Lasst uns eines klarstellen: Die WWE erlebt derzeit eine super Phase. The Rock und John Cena mischen das Geschehen auf. Die Zuschauerzahlen und die Reaktionen in den Hallen sind beeindruckend top. Das Produkt hat Hand und Fuß. Der Kader ist stark und talentiert.

Dennoch gibt es einige Punkte, die die Fans gestört haben. Ihr wisst: Sonst sind wir hier optimistisch, aber heute blicken wir auf 10 große Kritikpunkte aus den letzten Monaten. 

10) Die Bloodline-Fehde stürzte ab

Irgendwann verliert jede Fehde an Dynamik. So auch die Bloodline-Fehde.

Jimmy und Jey Uso wandten sich gegen den Cousin, der sie jahrelang manipuliert hatte, und Jey besiegte überraschend Roman Reigns bei Money in the Bank. Das waren einige der fesselndsten Momente des Jahres bisher.

Beim SummerSlam und danach verloren die Fans dann langsam das Interesse. Die Wendungen in der Geschichte der letzten Wochen sind einfach nicht mehr ansatzweise so spannend. Es wirkt, als wäre die Luft raus oder, als würde jemand anderes das Fehdenprogramm jetzt schreiben. 

9) LA Knight: Der verpasste Durchbruch

Ein Koffer voller Möglichkeiten, aber am Ende blieb er ungenutzt. Damian Priest, besser bekannt als Señor Money in the Bank, hat zweifellos das Zeug dazu, sich eines Tages den Weltmeistertitel zu sichern.

Aber in der O2 Arena und auf Bildschirmen weltweit gab es nur einen Mann, den die Fans wirklich sehen wollten: LA Knight. Sie alle hofften darauf, dass er diesen lebensverändernden Koffer ergreift.

Doch leider ignorierte die WWE diese offensichtliche Chance in London. LA Knight, ein aufstrebender Publikumsliebling, blieb auf der Strecke.

Ein Sieg im United States Championship Match bei SmackDown hätte Knight zurück ins Rampenlicht katapultieren können. Doch stattdessen scheiterte er in einem US-Titel-Turnier trotz Beliebtheit.

Ja, es gab einige Auftritte in der Battle Royal und unterhaltsame Duelle gegen The Miz, die LA Knight beschäftigten. John Cena hob seinen Arm bei Payback. WWE will Knight ja aufbauen. Aber fraglich ist, ob das Timing wirklich passt.

Knight hätte in diesen letzten Monaten viel mehr erreichen können, wenn er damals den Koffer oder einen großen Titel gewonnen hätte, als sein Charakter auf dem Höhepunkt seiner Beliebtheit war. Eine verpasste Gelegenheit, die die Fans nicht so schnell vergessen werden.

8) Der Fokus auf Roman Reigns

Roman Reigns, auch bekannt als ‚The Head of the Table‘, ist eine der herausragenden Persönlichkeiten der WWE.

Über 1.000 Tage als Universal Champion zu regieren, ist zweifellos eine beeindruckende Leistung. Doch war es wirklich notwendig, alles zu opfern, angefangen bei Sami Zayn bis hin zu ‚The American Nightmare‘, nur um Roman Reigns lange genug an der Spitze zu halten und diese große Zahl zu erreichen?

Kein Kapitel in der Bloodline Saga, das nach WrestleMania 39 geschrieben wurde, benötigte den Undisputed WWE Universal Championship, um die Geschichte zu erzählen. Die unglaublich beliebten Cody Rhodes oder Zayn hätten genauso gut und effektiv die WWE als Top-Champion führen können. 

Die Quoten sind stark geblieben, und das Unternehmen hat nach dem enttäuschenden Ende der größten Show des Jahres weiterhin alle Rekorde gebrochen. Aber irgendwann ist genug genug.

7) Die World Heavyweight Championship glänzt nicht

Seth Rollins gibt alles, um seinen Goldschatz bei Raw als das Größte darzustellen. 

Doch leider herrscht hier ein Missverhältnis, denn zur gleichen Zeit genießt GUNTHER die längste und vielleicht großartigste Regentschaft als Intercontinental Champion. Dieser Titel wirkt größer als die World Heavyweight Championship.

Nach WrestleMania 39 war es quasi der Trostpreis für alle, die in den letzten Jahren gegen den ‚Tribal Chief‘ verloren haben. An Reigns und seinen Titel kommt die World Heavyweight Championship sowieso nicht ran.

Dazu kommt, dass viele von Rollins‘ Titelverteidigungen bei weitem nicht so denkwürdig waren wie die von anderen Champions. 

6) Ronda Rouseys Abgang war total unspektakulär

Fast niemand hat bemerkt, dass sie weg ist. 

Ronda hat keine Lust mehr. Wrestling macht ihr nicht mehr so viel Spaß wie früher. In den 18 Monaten ihrer Rückkehr gab es einige Highlights, zum Beispiel der „I Quit“-Rückkampf gegen Charlotte Flair bei WrestleMania Backlash 2022, das war eine Glanzleistung.

Aber WWE machte den Fehler sie in die Rolle des Publikumslieblings zu zwängen. Die Fans wollten sie nicht so richtig anfeuern. 

Dann die Fehde mit Baszler. Rousey hatte das Ziel ihre Freundin Baszler mit einem Sieg over zu bringen. Sie stritten sich bei Money in the Bank über die vernachlässigte Tag Team-Division. Es schien, als könnte Baszler zumindest als echter Superstar dargestellt werden, indem sie Rousey in ihrem vermeintlich letzten Kampf bei WWE besiegt.

Die WWE hat versucht das Ganze gut aufzubauen: Fesselnde Videopaketen und Interviews. Doch das verwirrende, lustlose Ringduell in Detroit machte Rouseys Abschied leider nicht so bedeutungsvoll, wie er hätte sein können. Und es ließ Baszler am Ende nicht wie eine echte Kämpferin aussehen.

Eine verpasste Gelegenheit.

5) Die Frauen Tag-Team-Titel wirken verzichtbar

Chelsea Green und Piper Niven bringen als ungleiches Duo eine humorvolle Chemie mit, die die Titel zu einer charmanten und unterhaltsamen Ergänzung im wöchentlichen WWE-Programm machen könnte.

Aber wenn die WWE diese Gürtel wirklich so wichtig machen möchte wie die männlichen Versionen, dann wird es höchste Zeit, sich auf eine langfristige und packende Fehde zu konzentrieren.

Wenn die Frauen Tag-Team-Titel morgen nicht mehr existieren würden, gäbe es wenige Fans, die sie vermissen würden. Und das ist schade.

4) Die Fehde Trish vs. Becky war unglaublich zäh

Da war mächtig Zündstoff: Trish Stratus war sauer, weil sie nicht genug Anerkennung bekam für ihre Pionierrolle im Frauen-Wrestling. Diese Frustration ließ sie an Becky Lynch aus, die sich ihrer Meinung nach zu Unrecht als Anführerin der „Women’s Revolution“ feiern ließ.

Die Grundlage dieser Storyline war super und auch im Ring hat es toll funktioniert. Aber insgesamt bleibt uns eine zähe und uninspirierte Fehde im Kopf. 

Zoey Stark ins Boot zu holen, als Unterstützung für die WWE Hall of Famer, war immerhin clever. Das ehemalige NXT-Talent konnte sich neben zwei der größten WWE-Stars beweisen.

Bei Payback zeigten Lynch und Trish schließlich, was in ihnen steckt, in einem brutalen Steel Cage-Match.

Hätte die WWE diesen packenden Showdown nur einige Monate früher geplant, bevor das „Traum“-Programm an Fahrt verlor.

3) Rhea Ripley braucht große Fehden

WrestleMania 39 war ein aufregender Abend für Rhea Ripley. Ihr beeindruckender Sieg gegen Charlotte Flair auf der größten Wrestling-Bühne war ein echtes Highlight. Doch die Zeit danach als Women’s World Champion wirkte irgendwie flach.

Obwohl ‚Mami‘ weiterhin als Star in ihrer Liga gilt und jede Woche bei Raw für Spannung sorgt, bekam sie nicht die Möglichkeit, in eine packende Fehde zu treten.

Kämpfe gegen Zelina Vega, Natalya und Raquel Rodriguez hatten ihre Momente, aber keine dieser Rivalitäten machte Ripley wirklich dominanter oder beeindruckender. Sie ist mittlerweile eher etwas eingeschlafen, was Standing und Momentum angeht.

Vielleicht ist ja Nia Jax die groß erwartete Gegnerin.

2) Cody Rhodes: Vom Höhepunkt zum Fragezeichen

Ein Highlight des Jahres war, wie Brock Lesnar selbstlos Cody Rhodes over brachte. Lesnar legt sich nicht für jeden hin. Für Cody schon.

Cody ist professionell und liefert ab. Aber besonders nach dem SummerSlam schien der Verlierer des WrestleMania 39-Hauptkampfes immer öfter orientierungslos oder wie ein Nebendarsteller in den Geschichten anderer Wrestler.

Es bleibt zu hoffen, dass die WWE einen Weg findet, Cody wieder in die Erfolgsspur zu bringen und ihn auf dem Weg zu WrestleMania 40 die Geschichte beenden lässt, die er wahrscheinlich bereits in Los Angeles hätte beenden sollen.

Doch die überraschende Rückkehr von The Rock bei SmackDown könnte dieses überfällige letzte Kapitel weiter hinauszögern.

1) Der Absturz von Sami Zayn

So over wie Sami Zayn Anfang des Jahres sind Wrestler wirklich selten. Was für ein Star, dachten sich viele. 

Die Fans wollten sehen, wie der Underdog den großen Titel von Reigns gewinnt. Unterfüttert mit der Bloodline-Fehde war das ganz großes Kino.

WWE entschied sich gegen Sami Zayn. Und der stürzte nach seiner Niederlage in ein tiefes Tal ab.

Zwar durfte er als Trostpreis in der Tag-Team-Division Gold gewinnen, aber das Momentum war mit der Niederlage ziemlich konsequent gekillt. Im Rückblick total schade. Denn bei Sami Zayn ist unglaublich viel Potenzial. 

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