Warum Wrestling keine Mainstream-Unterhaltung mehr sein kann

WWE und AEW ging es schon mal schlechter. Warum wirtschaftlicher Erfolg trotzdem keinen Rückaufstieg in den Mainstream bedeuten wird.

In der Vergangenheit war Wrestling zweifellos eine der beliebtesten und einflussreichsten Formen der Unterhaltung. In den 80er und 90er Jahren erlebte Wrestling eine goldene Ära, in der es zu einem festen Bestandteil des Mainstreams wurde. Damals waren Wrestler wie Hulk Hogan, The Rock und Stone Cold Steve Austin absolute Superstars, die Millionen von Fans begeisterten und die Massen vor die Bildschirme lockten.

Aber warum war Wrestling damals so erfolgreich? Einer der Gründe liegt darin, dass das Wrestling damals eine einzigartige Mischung aus Sport und Show war. Es gab dramatische Storylines, charismatische Charaktere und spektakuläre Matches, die das Publikum in ihren Bann zogen. Zudem war es eine Zeit, in der das Fernsehen und die Medien generell immer wichtiger wurden und Wrestling von den großen Fernsehsendern übertragen wurde.

All diese Faktoren trugen dazu bei, dass Wrestling zu einem Mainstream-Phänomen wurde und sich seinen Platz in der Popkultur sicherte. Aber wie sieht es heute aus? Warum hat Wrestling seinen Platz im Mainstream verloren?

  1. Grund: Konkurrenz durch andere Formen der Unterhaltung

Es gibt heute so viele Möglichkeiten, unsere Freizeit zu verbringen und uns zu unterhalten, dass es schwieriger geworden ist, die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu ziehen und zu halten. Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon Prime und Disney+ bieten eine breite Palette an Inhalten, von Serien und Filmen bis hin zu Dokumentationen und Reality-Shows. Videospiele haben sich zu einer milliardenschweren Industrie entwickelt und bieten den Spielern immer aufregendere und immersive Erlebnisse. Und Social-Media-Plattformen wie TikTok und Instagram bieten ihren Nutzern die Möglichkeit, sich mit kurzen, unterhaltsamen Videos zu amüsieren.

Viele Menschen bevorzugen es, ihre Zeit mit anderen Dingen zu verbringen, die ihnen mehr Spaß machen oder besser zu ihrem Lebensstil passen. Es gibt einfach so viele Alternativen. In diesem Umfeld muss sich Wrestling behaupten und um die begrenzte Aufmerksamkeit der Zuschauer konkurrieren. Es muss in der Lage sein, etwas Einzigartiges und Aufregendes zu bieten, um die Zuschauer zu überzeugen, Shows zu sehen.

  1. Grund: Das Internet hat das Konsumverhalten verändert 

Mit der wachsenden Popularität von Social Media und Streaming-Diensten haben sich unsere Erwartungen an Unterhaltung geändert. Wir sind daran gewöhnt, Inhalte jederzeit und überall verfügbar zu haben und sind es gewohnt, unsere eigenen Inhalte auszuwählen und anzupassen. Serien, die länger als 5 Minuten uninteressant sind, werden von der Watchlist entfernt. Es ist aber kaum möglich, drei Stunden RAW dauerhaft spannend zu gestalten.

  1. Grund: Highlights rauben uns das Gefühl für die Kunst des Sports

Viele Menschen haben keine Lust mehr, lange Matches mit ausführlichen Geschichten zu verfolgen. Sie wollen schnelle Unterhaltung und sind auf der Suche nach etwas, das sie schnell und einfach konsumieren können. Die meisten Menschen haben einfach nicht die Zeit oder Geduld, um lange Matches zu verfolgen, die sich über 30 Minuten hinziehen. Deswegen schauen viele nur noch Highlights und verlieren nach und nach den Spaß am Wrestling. Denn in Highlights kommt die Atmosphäre und Dramatik eines Matches nicht so rüber, wie beim fokussierten Schauen. Wer nur Highlights guckt, verliert das Gefühl für das Kunstvolle am Wrestling.

  1. Grund: Eine Fan-Gruppe ist weggebrochen

Früher gab es zwei Lager: Die, die dachten, Wrestling sei echter Kampfsport und dadurch fasziniert waren. Und die, denen es völlig egal war und die es trotzdem unterhaltsam fanden. Mittlerweile ist die erste Fangruppe weggebrochen. Die, die dachten, es sei echter Kampf. Mittlerweile weiß jeder, dass Wrestling geskriptetes Entertainment ist. Das nimmt für manche aber auch den Reiz weg. 

Es gibt heutzutage auch viele Vorbehalte gegenüber Wrestling. Es wird oft als fake oder unecht bezeichnet und zahlreiche Ex-Fans betrachten es nicht als ernstzunehmende Sportart. Viele Menschen sind einfach nicht bereit, sich auf eine Welt einzulassen, die sie als nicht real empfinden.

  1. Grund: Weniger Starpower

Es gibt weniger herausstechende Wrestling-Persönlichkeiten, die das Publikum begeistern können. Früher hatten Wrestler wie Hulk Hogan, The Rock oder Stone Cold Steve Austin enorme Popularität und brachten die Massen dazu, vor den Bildschirmen zu kleben. Heutzutage gibt es zwar immer noch talentierte Wrestler, aber sie haben oft nicht die gleiche Ausstrahlung oder das gleiche Charisma wie ihre Vorgänger.

All diese Faktoren tragen dazu bei, dass Wrestling keine Mainstream-Unterhaltung mehr sein kann oder ist. Obwohl es immer noch eine treue Fangemeinde gibt, scheint das Interesse an Wrestling insgesamt zurückzugehen. Natürlich gibt es immer Möglichkeiten, sich zu verbessern und neue Zielgruppen zu erschließen, aber es wird wahrscheinlich schwer sein, die alten Glanzzeiten des Wrestlings zurückzuholen. Wir müssen uns damit abfinden, dass die Zeiten sich geändert haben und dass Wrestling möglicherweise nicht mehr die Hauptrolle in der Unterhaltungsindustrie spielt.

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