WWE Money in the Bank schlecht erklärt

So sicher wie das Geld auf der Bank soll er sein, der vielfach angestrebte Money-in-the-Bank-Vertrag, der seinem Besitzer oder seiner Besitzerin ein sofortiges Titelmatch und oft dann entsprechend auch selbigen Titel verspricht. Der Vertrag ist dabei so dermaßen wichtig, dass er nicht in einem Safe liegt, auch nicht vom Hulk bewacht wird und schon gar nicht tatsächlich auf der Bank aufbewahrt wird. Nein, ein schlichter und meist unverschlossener Aktenkoffer muss es sein, mal in Blau, Rot, gerne auch Grün, manchmal Gold und häufig verbeult.

Damit es kein allzu großes Gerangel mit dem Koffer gibt, hat sich die WWE das ebenso publikumswirksame wie unnötige Schikane-Konzept überlegt, das Objekt der Begierde hoch über dem Ring aufzuhängen, sodass letztlich nur noch Omos drankommt. Aber der ist witzigerweise nie im Match. Stattdessen müssen sich die fünf bis zehn koffergeilen Mitstreiter ihren Weg nach oben mit Leitern erkämpfen, was nicht immer nicht weh tut, aber am Ende bislang immer funktioniert hat.

Die im Briefcase enthaltenen Dokumente hat nie jemand zu Gesicht bekommen, weshalb es die Referees beim sogenannten Eincashen es auch für gewöhnlich nicht als notwendig erachten, den ach so wichtigen Inhalt der weitaus weniger wichtigen Koffer auf Stichhaltigkeit hin zu überprüfen.

Weil jeder Money-in-the-Bank-Sieger per Definition zu einem schleimigen, opportunistischen und unfairen Arschloch wird – Außer The Miz natürlich. Der war schon immer so – erfolgt der typische Cash-in vornehmlich dann, wenn sich der noch amtierende Titelträger in einem Moment des Unbehagens befindet und bevorzugterweise genau jetzt kein potentiell titelabtretendes Match bestreiten würde. Das passiert dann trotzdem und ein echtes Match wird es eh fast nie, und bis auf Baron Corbin und ein paar andere (aber vor allem Baron Corbin) verwandelt sich vor einem Weltpublikum tatsächlich ein Koffer in einen Gürtel. [magic!]

Der bislang beste Money-in-the-Bank-Champion der Welt aller Zeiten ist natürlich Otis – denn wer sonst? – während Asukas Koffer einmal (nach nicht näher dokumentierten Handlungen in der Vornacht) plötzlich von sich aus einen Gürtel gebar. Die Cash-ins von Seth Rollins bei WrestleMania, Dolph Ziggler bei Raw nach WrestleMania und Dean Ambrose bei Money in the Bank nach Backlash nach Payback nach WrestleMania waren ebenfalls ganz ok. Berühmte Niemals-Mister-oder-Misses-Money-in-the-Banks sind der Vollständigkeit halber der Undertaker, Stephanie McMahon, Booker T, beide Road Warrior und Byron Saxton. Das war Money in the Bank schlecht erklärt.

𝗣𝗥𝗢𝗗𝗨𝗞𝗧𝗜𝗢𝗡: Marcel Weber, Jonathan Guthy

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