Der neue CM Punk?

Dass das Faninteresse bei WWE in den letzten Monaten stark abgenommen hat steht außer Frage. Zwar können immer wieder Rekordumsätze verbucht werden, doch über deren Nachhaltigkeit lässt sich streiten. Es braucht neue Stars. Einen neuen CM Punk?

Dem Untergang geweihter Charakter

Wir starten die Revolution bei RAW, denn diese Show hat das ganze wirklich bitter nötig.

Adam Cole debütiert. Mit einem ganz anderen Gimmick, als gewohnt. Er kommt als Vampir verkleidet in die Arena, soll einen trotteligen Charakter spielen und so im WWE-Einheitsbrei untergehen.

Das ganze meint man bei WWE aber natürlich nicht ernst, auch wenn es ihnen irgendwo doch zuzutrauen wäre. Tatsächlich steckt aber ein langfristiger Plan dahinter.

Cole tritt nun also 3 Wochen lang mit diesem Gimmick auf und wirkt dabei gekünstelt professionell, man merkt ihm aber an, dass es innerlich brodelt und er sich unter Wert verkauft fühlt.

Der Vampir-Kragen platzt

In Woche 4 wird er von Bobby Lashley innerhalb von zwei Minuten abgefertigt und rastet dann völlig aus. Er reißt sich sein Kostüm vom Leib und schnappt sich ein Mikrofon. Er brüllt: Was soll das? Ich habe niemandem etwas getan und werde hier wie Dreck behandelt. Ich bin einer der besten Wrestler der Welt und ihr wagt es lieber nicht… Die Werbung setzt ein und verhindert, dass Cole seine Worte Live im TV aussprechen kann.

Stattdessen nutzt er seine Social Media Reichweite und spricht seinen Frust dort ganz offen aus.

Hier wird natürlich der Aspekt aus der Realität aufgegriffen, dass NXT-Talente im Main Roster total verschwendet werden. Diese Storys waren schon immer sehr erfolgreich, da Fans es lieben wenn die Dimensionen aus Skript und Realität verschmelzen. So ist es auch hier. Spotfight berichtet am Dienstagabend dass es sich bei dem Cole Segment laut Dave Meltzer aus dem Wrestling Observer um eine Storyline handelt, doch er könne nichts bestätigen, da nur sehr wenige Angestellte der WWE über diese Story informiert wurden. In der Kommentarsektion streiten sich die Abonnenten, ob es echt war oder nicht.

„Hallo Dave Meltzer“

Diesen Stil fahren wir nun also fort: In der nächsten Woche kommt Cole wieder in seiner NXT Ringkleidung in die Halle um eine Promo zu halten. Er sagt: „Seit letzter Woche bin ich der Hit der Wrestling Szene. Alles Spricht über mich und meine Handlungen nach dem Match gegen Bobby. Ach übrigens, hallo Dave Meltzer, bekommen wir eigentlich 6 Sterne für das Match? Es spielt keine Rolle! Seitdem ich der Mittelpunkt der WWE bin, bin ich unkündbar. Ich kann sagen und machen was ich will denn Vince weiß ganz genau, wenn er mich jetzt feuert dann teile ich in Zukunft einen Arbeitsplatz mit meiner Frau.“ (Britt Baker, die zur Zeit bei AEW angestellt ist.) So wird ein Weg geschaffen AEW zu erwähnen ohne tatsächlich AEW auszusprechen und sie bei den Mainstream Zuschauern bekannt zu machen, was natürlich durchaus vermieden werden soll.

Er hat mal wieder seine fünf Minuten

Adam Cole bekommt nun wöchentlich 5 Minuten TV-Zeit bei RAW vertraglich zugesichert, in denen er sagen darf was er will. Triple H bestätigt das in einer Promo und erklärt, dies wäre nötig um Cole berechenbarer für die Führungsetage zu machen und notfalls reagieren zu können. Außerdem soll es verhindern dass Cole auf dumme Gedanken kommt und WWE verlässt oder Invasionen plant.

Eskalation

Cole hat nun also eine wöchentliche Plattform und plappert hier frei aus dem Nähkästchen.

In der einen Woche kritisiert er das 50:50 Booking, in der nächsten setzt er sich für die begrabenen NXT Talente ein.

So geht es einige Wochen bis Brock Lesnar auftaucht. Lesnar kommt von der WWE Führungsetage als Zerstörer, der den kleinen Cole in seine Schranken weisen soll. Natürlich hätte Cole in einem echten Fight niemals eine Chance gegen den ehemaligen UFC Fighter, doch es stellt sich heraus dass Cole nicht allein ist. NXT-Talente und immer mehr ehemalige NXTler solidarisieren sich, um sich gegen die WWE aufzulehnen. Darunter Aleister Black, Ricochet, Sami Zayn und der Rest der Undisputed Era, die bis dahin gar nicht mehr eingesetzt wurden. Gemeinsam gelingt es der Gruppierung sich gegen die alten WWE Stars wie Randy Orton, Big Show und Bobby Lashley durchzusetzen und sie können sogar Brock Lesnar vertreiben.

Change

Nun ist eine deutliche Veränderung bei RAW zu sehen. Die Wrestler treten alle samt nicht mehr mit bunten Kostümen auf, sondern wirken ernster. Vor allem neue Gesichter bestimmen das Produkt und bringen frischen Wind in den alten Laden. Zudem werden einige der Punkte, die Cole in seinem wöchentlichen Format angesprochen hat, auch angewandt und Wrestler bekommen tatsächlich mehr Freiheiten in ihrer Charakterentwicklung. Adam Cole agiert weiterhin als Leader der neuen Generation und schafft es bei WrestleMania schließlich auch, sich den WWE-Titel zu erkämpfen.

Ein zugegebenermaßen unrealistisches Szenario. Aber eines, das außergewöhnlich und frisch wäre.

Autor: Patrick Prüss

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