Conor McGregor: Der Star, den WWE braucht

Die Kritik an WWE ist so laut wie selten. Viele Fans sind der Meinung, dass Qualität verloren geht, andere Fans verneinen dies. Was jedoch keiner mehr abstreiten kann – die Zuschauerzahlen sinken und sind so niedrig wie lange nicht mehr. Das dürfte die Offiziellen der WWE, ganz besonders aber Vince McMahon, ziemlich aufregen und ihnen die Nerven rauben.

Natürlich gibt es viele Möglichkeiten diese Umstände zu ändern. Besseres Booking, Vorausplanung, das Kreieren junger und interessanter Stars! Das alles wären gute Möglichkeiten, es gibt nur zwei Punkte daran anzumerken. Einerseits scheint der aktuelle Kurs der WWE nicht so auszusehen, als würde er sich ändern und andererseits, selbst wenn sie diese Änderungen doch durchziehen würden, dauert es, bis diese wirken. Bis dahin braucht die WWE einen Star, jemand frisches. Brock Lesnar und Goldberg haben zwar immer noch diese Starpower, allerdings haben wir sie jetzt auch schon öfter gesehen, sie sind nicht mehr neu, nicht mehr aktuell, zudem nagt der Zahn der Zeit auch schon an Ihnen, was man besonders Goldberg ansieht.

Seit Jahren schon gibt es aber einen Namen, der immer wieder mit der WWE in Verbindung gebracht wird. The Notorious – Connor McGregor!

Es gibt viele potenzielle Stars, die immer wieder mit der WWE in Zusammenhang stehen, doch keiner bringt so viel mit, wie ein McGregor.

Zum einem wäre das seine absolute Starpower – jeder der sich auch nur ein wenig mit Wrestling oder MMA auseinandergesetzt hat, wird diesen Name schon mal gehört haben. Sein Kampf gegen Floyd Mayweather der „Money Fight“ hat damals unglaublich viel Mediale Aufmerksamkeit erzeugt. Allein auf Twitter folgen ihm ganze 8 Millionen Menschen! Um nur mal einen Vergleich zu ziehen: AJ Styles – 1,1 Millionen Follower, Roman Reigns – 4 Millionen Follower, Ronda Rousey hat auch nur 3,6 Millionen Follower.

McGregor hat also eine unglaubliche Reichweite, eine Reichweite, die die WWE aktuell gut gebrauchen kann. Selbst Stars, die die WWE von außerhalb ins Programm zieht, wie etwa ein Rob Gronkowski, können diese Reichweite nicht mitbringen, oder gar für die WWE erzeugen.

Außerdem bringt McGregor eine ganz andere Komponente mit – Ringerfahrung!

Und klar, das was man in einem Käfigkampf braucht, ist nicht das, was man in einem Wrestling-Ring braucht, diese beiden Formen des Sports sind aber zumindest verwandt, sich sogar ähnlich. Jemand der eine lange Zeit ein MMA-Fighter war, dem dürfte es relativ leicht fallen, sich in einem WWE-Ring zurechtzufinden, oder eben auch andersherum. Da gibt es genug Beispiele für.
Brock Lesnar, Jack Swagger, Alberto del Rio, Batista, Bobby Lashley. Aber vor allem eine Dame: Ronda Rousey.
Rousey und McGregor wurden schon oft miteinander verglichen. Das liegt nicht nur an ihrer Popularität, sondern auch an ihrem frechen, provozierenden Auftreten.

Rousey ist auch das beste Beispiel, warum es mit McGregor in der WWE so gut klappen könnte.

Nach relativ kurzer Zeit konnte sie gute Matches auf die Beine stellen, zwar waren viele davon vorchoreografiert, aber alles in allem konnte sie überzeugen! Ringtechnisch, als auch erzählerisch. In dem einen Jahr, in dem sie in der WWE aktiv war, hat sie sich reibungslos in die Geschehnisse einfügen können. Ein McGregor hat die gleichen Start-Voraussetzungen, zudem gilt er als jemand, der, wenn er sich mal was in den Kopf gesetzt hat, die Sache dann auch durchzieht. Wenn ein McGregor in die WWE kommt, dann wird er einschlagen.

Aber: Die WWE muss auch aufpassen. Denn McGregor ist nicht ganz ohne, so sorgte der Ire auch schon mal für den ein oder anderen Skandal, wurde einige Male verklagt, unter anderem weil er jemanden absichtlich verletzt hat (außerhalb eines Kampfes). Und solche Ausrutscher sieht man in der WWE überhaupt nicht gerne. Viele der Stars haben manchmal mit der Polizei zu tun und sind definitiv keine weiße Weste, aber McGregor hat sich schon ein paar Skandale mehr geleistet. Er ist extrem herausstechend, aber das hat auch einen Preis. Er macht was er will, er sagt was er denkt. Das alles passt nicht in die hochprofessionelle, sterile, durchgeplante WWE-Welt. McGregor wird seine Art sicher nicht ändern – und diese passt eher in die Attitude Era. Der Ire ist schroff und hat, nett ausgedruckt, eine große Klappe. Kein Vince McMahon dieser Welt wird diese zügeln können.

Und damit kommen wir auch zum letzten Punkt, die WWE könnte McGregor gebrauchen, aber er braucht die WWE nicht. Denn Geld dürfte The Notorious genug haben, wenn er also zur WWE kommen sollte, dann aus Spaß – und dann wird auch nach seinen Regeln gespielt. Aber es gibt grade deswegen Hoffnung. Conor redet in Interviews häufig über WWE, über seine Kindheits-Wrestling-Helden, die ihn auch inspiriert haben. Es scheint so, als wäre Wrestling trotzdem irgendwie ein Kindheitstraum von ihm. Und das war bei Ronda Rousey ähnlich. Vielleicht geht Conor den gleichen Weg.

Autor: Kilian Kowol (@logischerKilian auf Twitter)
Cut: Peer Oberhoff 

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