Die „CM PUNK“-Rufe erklingen noch heute in den WWE Arenen, wenn das Booking mal wieder eine Katastrophe ist. Und das obwohl Punk nun schon seit über sechs Jahren kein Wrestling-Match mehr hatte.
Dass ein Wrestler so lang im Gedächtnis der Fans bleibt ist wohl einmalig, allerdings hängt es wohl mit seinem schillernden und stets kontroversen Charakter zusammen. Was Phillip Jack Brooks heute, nach seiner Karriere als Wrestler macht und ob er schon immer so eine charismatische Person war, das erfahrt ihr jetzt.
Phil Brooks ist am 26. Oktober 1978 in Chicago, Illinois geboren. Er wuchs mit zwei Schwestern und einem Bruder auf. Dieser ist ebenfalls unter dem Namen Mike Broox als Wrestler aktiv, konnte allerdings nie den Status seines Bruders erreichen.
Punk war schon früh vom Wrestling begeistert und verfolgte das Geschehen treu vor dem Fernseher. Allerdings trieb es ihn nach draußen. Er wollte nicht nur Zuschauer sein, sondern selbst in den Ring steigen und so begann er Mitte der 90er Jahre mit seinem Bruder und einigen Freunden für eine Backyard Organisation namens Lunatic Wrestling Federation in den Ring zu steigen. Für seine Freunde war es eine Art Zeitvertreib, ein Hobby. Punk sah aber mehr darin, er wollte im Wrestling hoch hinaus.
Seinen Ringnamen nahm Brooks bei einer Show an, bei der er einen ausgefallenen Wrestler ersetzen sollte. Dieser war Teil des Tag Teams The Chick Magnets und sein Partner nannte sich CM Venom. Damit die Namen wie ein Tag Team klingen nannte Brooks sich dann also CM Punk und behielt diesen Namen schließlich bis zum Ende seiner Karriere.
Er war nicht lange aktiv im Ring, da brach er sich die Schädeldecke an, die Schmerzen sind wohl kaum vorstellbar, doch Punk lehnte jede Form von Schmerzmitteln ab. Das liegt an seiner Straight-Edge-Einstellung die besagt, dass er keinen Alkohol und Drogen konsumiert und dazu zählte er im weiteren Sinne auch Schmerzmittel.
Zu dieser Einstellung kommt Punk in erster Linie, da sein Vater eine Alkoholsucht hat und er dadurch täglich ansehen musste welches Leid so eine Sucht mit sich bringt. Als Zeichen hat er sich den Schriftzug DRUG FREE über beide Hände hinweg tätowieren lassen. Ein weniger spektakuläres Tattoo ist das Pepsi Logo, welches er an seiner linken Schulter trägt und jedem schonmal aufgefallen ist. Dieses hat er sich machen lassen, weil er einfach gern Pepsi trinkt. Es ist aber auch eine Hommage an das Coca-Cola Tattoo von Brian Baker. Dieser ist Teil der Hardcore-Punk Band, die CM Punk gern hörte.
Nach einiger Zeit als Backyard Wrestler besuchte Punk dann eine lokale Wrestling Schule, wo er Colt Cabana kennenlernte, mit dem er sich hervorragend verstand. Anschließend ging er in die Indy Liga IWA Mid-South wo er zu einem der größten Stars wurde. Er machte sich so einen Namen und Ring Of Honor wurde auf ihn aufmerksam und nahm ihn 2002 unter Vertrag. Zeitgleich trat er auch für TNA auf. Bei Ring Of Honor konnte er zwei mal die Tag-Team Championship gewinnen – natürlich mit seinem Bro Colt Cabana. Außerdem holte er sich ein mal die ROH World Championship. Im Jahr 2005 wurde dann auch WWE aufmerksam und nahm Punk unter Vertrag.
Bei WWE konnte Punk nicht nur finanziell, sondern auch privat punkten, denn hier kam er mit insgesamt mindestens sechs Akteurinnen zusammen, wie Maria Kanellis oder Lita, er lernte aber auch seine Frau AJ Lee kennen, die ebenfalls für die WWE in den Ring stieg. Sie heirateten am 13. Juni 2014 und sind noch heute zusammen.
Allerdings lief nicht alles so wie gewünscht. Punk wollte unbedingt im Main Event von WrestleMania stehen, doch Vince enttäuschte ihn Jahr für Jahr aufs Neue. Zudem kam hinzu, dass Punk an gesundheitlichen Problemen litt, die seitens WWE weitestgehend ignoriert wurden. Es kam zu vielen weiteren Komplikationen in der Beziehung der beiden, sodass Punk 2014 schließlich die Reißleine zog und WWE verließ. Seine Kündigungspapiere erhielt er ausgerechnet an seinem Hochzeitstag.
In einem anschließenden Podcast sprach Punk mit Colt Cabana über WWE Arzt Chris Amann und erzählte, dass dieser ihn schlecht behandelt habe. Amann verklagte Punk und Cabana daraufhin, es kam allerdings zu keiner Verurteilung. Anschließend verklagte Cabana dann Punk, weil dieser ihm versprochen habe, die Anwaltskosten zu übernehmen und dem nicht nachgekommen sei. Auch hier kam es zu keiner Verurteilung. Punk und Cabana stehen seither aber in einem schwierigen Verhältnis.
Punk hat sich nach seinem WWE Abgang aber nicht nur von seinem Freund Colt Cabana distanziert, sondern vom gesamten Wrestling-Business. Er sagt immer wieder, dass er mit dem Wrestling abgeschlossen habe, ist aber trotzdem dankbar für die Treue, die die Fans ihm gegenüber immer noch haben.
Stattdessen fokussierte er sich nach seinem Abgang auf eine Karriere im MMA Bereich, verlor aber seine beiden einzigen Kämpfe chancenlos. Außerdem war er Teil vieler Podcasts, wie beispielsweise dem Talking Dead Podcast, der sich rund um die Serie The Walking Dead dreht. Eine weitere Tätigkeit war sein Engagement bei Marvel-Comic als Comicbuch-Autor.
Heute ist er als Kommentator für Cage Fury Fighting Champions tätig und der WWE zumindest ein kleines bisschen nähergekommen, als er bei WWE-Backstage auftrat. Er steht allerdings weiterhin nicht unter Vertrag bei WWE, sondern nur beim Sender FOX.
Richtige Freunde aus der WWE hat er heute kaum noch, er verstand sich aber gut mit John Cena. Auch Brock Lesnar und er konnten sich gut leiden, so half Lesnar ihm auch bei seinem MMA Einstieg. Außerdem war er zu seiner aktiven Zeit mit Kofi Kingston befreundet, mit dem er auch im Tag-Team stand.
Weniger mag er allerdings Jeff Hardy, was in erster Linie an seinem ausgeprägten Alkoholkonsum liegt. Außerdem wurde er direkt zu Beginn seiner WWE Karriere von Triple H und Shawn Michaels viel wegen seines Aussehens belächelt, sodass auch zwischen ihnen nie ein gutes Verhältnis entstand.
Punk lebt überwiegend bescheiden, besonders wenn es um Kleidung und Autos geht achtet er nicht besonders auf Statussymbole. Ein Haus in Chicago im Wert von über 2 Millionen US-Dollar hat er sich allerdings im Jahr 2010 trotzdem gegönnt.
In seiner Freizeit schaut er Eishockey und ist großer Fan der Chicago Blackhawks. Regelmäßig besucht er deren Spiele auch live in der Halle.
Skript & Cut: Patrick Prüss
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