10 Aspekte: Was die WWE von NJPW lernen kann …

1) Das Kreieren neuer Stars

Wie bereits in Punkt 8 erwähnt, ist das vielleicht größte Problem der WWE, zumindest aus einer geschäftlichen Perspektive, dass schlicht und einfach “die Stars von morgen“ fehlen. Die WWE verlässt sich nach wie vor viel zu stark auf bereits bekannte und etablierte große Namen, allen voran natürlich John Cena und Brock Lesnar, oder Legenden, wie den Undertaker, Goldberg oder Triple H, um die Quoten ihrer Shows zu steigern und eine breitere Zuschauerschaft anzusprechen. Doch ein Aspekt wird dabei (vermutlich) von der WWE übersehen: Diese Stars werden nicht ewig erhalten bleiben. Es wird der Moment kommen, an dem das Alter den Stars und Legenden merklich zusetzt und sie schlicht und ergreifend nicht mehr in der Lage sein werden, Matches zu bestreiten und dadurch die Company zu tragen bzw. am Leben zu erhalten. Für diesen Fall müssen neue Stars aufgebaut werden, Stars, die von den Fans gefeiert werden und sich dazu noch gut vermarkten lassen. Die WWE versucht seit einigen Jahren, Roman Reigns zum neuen Top-Star der Liga zu machen, was sich jedoch aufgrund der Ablehnung der Fans als ziemlich schwierig gestaltet. Dabei wäre es gar nicht mal so schwer, andere Wrestler, die von den Fans gemocht werden, in eine ähnliche Situation zu bringen, man muss sich nur trauen, konsequent agieren und auch mal riskieren “auf die Schnauze zu fliegen“, denn, wie heißt das gute alte Sprichwort: “Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“

Und genau nach diesem Sprichwort hat wohl NJPW agiert, als sie 2012 am Scheideweg standen: Die Entscheidung der Company, Kazuchika Okada zum nächsten großen Star zu machen, der das bisherige “Ace“, Hiroshi Tanahashi, irgendwann ablösen sollte, wurde von vielen Seiten mit Skepsis beobachtet. Doch NJPW ließ sich nicht beirren, zog die Sache konsequent durch und siehe da: Es zahlte sich aus! Okada wurde zu einem der besten und anerkanntesten Wrestler Japans, spätestens mit seinem Sieg gegen Tanahashi bei Wrestle Kingdom 10 war seine Position als neues “Ace“ endgültig gefestigt, die Fackel war weitergereicht worden. Während sich Tanahashi nun, mit fortschreitendem Alter, immer mehr zurücknimmt, ist Okada gerade erst auf dem Thron angekommen und wird ihn noch für viele Jahre halten, denn: Er ist erst 29 Jahre alt, wird also, sofern er nicht von Verletzungen geplagt werden sollte, bestimmt noch gute 10-15 Jahre so weitermachen können.

Und selbst wenn Okada aus einem Grund nicht mehr in der Lage sein sollte, seine Position als Top-Star zu halten, die Nachfolger stehen bereits Spalier. Wrestler wie Tetsuya Naito und Kenny Omega sind bereits in der Position, “notfalls“ selbst zum Top-Star zu werden, und auch in der “Nachwuchs-Abteilung“ herrscht Hochbetrieb: Leute wie SANADA, EVIL oder einige der aktuellen Young Lions sind auf dem besten Weg, eines Tages dauerhaft ihren Platz im Main Event zu haben.

Man kann es also wirklich sagen: New Japan ist mehr als gut für die Zukunft gerüstet, hat viele potenzielle (zukünftige) Mega-Stars in seinen Reihen und wird auch durch die steigende Popularität im Westen weiter an Wrestlern gewinnen, die ebenfalls gute Möglichkeiten haben, eventuell zu Stars zu werden. NJPW ist im wahrsten Sinne des Wortes eine “Diamant-Schmiede“, was das Schaffen von Stars der Zukunft angeht, eine der vielen Tatsachen, von denen sich die WWE mehr als nur eine Scheibe abschneiden kann!

3 Kommentare

  1. Wenigstens haben die SmackDown Tag Team Gürtel und die WWE Championship mittlerweile glaubwürdige und dominante Träger, die mir sehr gut gefallen.

    Starker Artikel, New Japan ist wirklich großartig uns ich finde, die meisten Stars strahlen so viel mehr Prestige aus als die Leute bei der WWE. Okada, Omega, Naito ziehen jemanden mit ihrer Persönlichkeit und Auftreten so in den Bann, man möchte sie mit keinem aus der WWE vergleichen, sie wirken als würden sie auf einer oder mehreren Stufen höher stehen.
    Den Entertainment Aspekt bei der WWE möchte ich grundsätzlich gar nicht kritisieren, ich schaue WWE auch stets mit lachendem Auge. An der Qualität sollte man hier arbeiten, denn Segmente sind an sich nichts schlechtes und helfen dabei das Produkt einzigartig zu erhalten.

  2. Bisher der beste Artikel auf Spotfight!
    Ich mein allein der Aufwand den „Julian /Jokey“muss riesig gewesen zusein.
    Ich persönlich schau kein wwe mehr (seit Backlash 2017 ich hab vorher schon weniger geschaut, aber als Jinder oben stand wars vorbei) ich lese mir RAW und Smackdown nur auf der Website meines Vertrauen durch. Meine Lieblings company ist NJPW. Ich schau seit 2010 NJPW (und hab natürlich alles davor nachgeholt? gleiches gilt für Roh) und war noch nie nach einer Show enttäuscht. Und wenn man mal in die Zukunft schaut wird sich, dass nicht ändern,ich meine okada ist 29, omega /Naito sind beide auch keine 40 mit Tanahashi kann man in den nächsten Jahren noch ein paar junge Talente over bringen (wie z. B. Hiromo Takahashi oder Sanada) und dass roster ist allgemein noch sehr jung.
    Sehr Guter Bericht (war fast auf omega vs okada Niveau ?).

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