Brock Lesnar | Wrestling schlecht erklärt

Brock Edward Lesnar, Erster seines Namens, König des Oktagons, professionelles Beast Incarnate und uns allen besser bekannt als Brock Lesnar, ist Vince’s Mann für alle Fälle, wenn mal wieder kein frisches Zugpferd für Wrestlemania gefunden wurde und noch genug Geld auf dem Festgeldkonto übrig ist. Brock Lesnar liebt seine Frau, seine aktuell vier Kinder, Shelton Benjamin, manchmal Vince McMahon… und das war’s. Brock ist ein großer Fan davon, nur zu hohen Feiertagen in den Weeklys zu erscheinen. Wenn er dies dann tut, vornehmlich kurz vor Wrestlemania, dann blickt er in der Regel böse drein, lacht dann und wann überlegen und lässt ansonsten seinen Anwalt Paul Heyman für ihn sprechen. Paul Heyman scharrt seit vielen Jahren Top-Talente um sich und vermarktet sie als sogenannte Paul-Heyman-Guys und noch nie ist jemand auf die Idee gekommen, dass Brock Lesnar alles ist, nur kein Guy. Schaut ihn euch an. Sieht dieser Hummer aus wie ein Guy? Stellt euch vor, wie dieses Paul-Heyman-Beast in seiner vielen Freizeit Parkbänke faltet und Rindern den Kopf abbeißt. Schaut ihn euch einfach an. Diesen schnuckeligen Guy aus der Wildnis Kanadas mit seinem Schwert auf der Brust.

Aber was tut Brock Lesnar, wenn er denn etwas tut? Meistens ist er in Wrestlemania-Main-Events oder wrestlemania-main-event-ähnlichen Main-Events von saudi-arabischen House-Shows anzutreffen. Hier zum Beispiel läuft er gerade in ein großes Stadion mit Feuerwerk ein. Manchmal auch mit so einer swaggen Bad-Ass-Mütze, damit er im Ring noch einen Tacken roter wird. Brock Lesnars Matches müsst ihr euch ungefähr so vorstellen, wie euer erstes Mal: Intensiv, schmerzhaft und schnell vorbei. Denn Brocks Gimmick ist es, in drei Minuten möglichst wenige verschiedene Moves möglichst oft zu zeigen, ohne dass es allzu langweilig wird. Und das schafft Brock Lesnar durchaus ausgezeichnet und ist damit ein wahres Juwel für die WWE. Das führt dann dazu, dass Brock in vielen Fällen erst mit einem geschmeidigen Angriff auf die massiven Testosteron-Maschinen zu besiegen ist. Etwa hier. Oder hier. Oder besonders schön in diesem legendären WWE-Mitfühl-Moment. In der Regel gewinnt Brock Lesnar aber schon ganz gerne selber und nutzt hierzu den sogenannten F-5, benannt nach einer Buchstaben-Zahlen-Kombination. Der Gegner wird hierbei hoch gehoben und kräftig auf die Ringmatte geschmettert. Ein vernichtendes Manöver. Alternativ bricht er seinem Opfer auch gerne den Arm einmal durch, was ebenfalls wehtut.

Brock Lesnars größte Momente sind vielen von uns noch klar vor Augen: der erste WWE-Titel-Gewinn gegen The Rock, die F-5s an Big Show oder Mark Henry, diese Shooting-Star-Press, die brutale Demontage von John Cena und das eine Mal, als er nen Fan mit ner Autotür beworfen hat. Wenn Brock Lesnar in seiner Freizeit nicht gerade holzfällert, den Kamin anmacht oder andere männliche Dinge tut, spielt er auf der PlayStation 4 WWE 2K20 flüssig und ohne Bugs. Ein schlechter Chuck-Norris-Witz muss erlaubt sein pro Video. Ansonsten ist wenig über Lesnars Privatleben bekannt, doch ein kleines Detail ist seit Jahren illuminatös in seiner Catchphrase versteckt: „Eat. Sleep. Conquer. Repeat.“ Brock Edward Lesnar steht also morgens auf, was warum auch immer gar nicht auf dem T-Shirt erwähnt wird, frühstückt ein paar Leberwurst-Stullen oder das vergleichbare Produkt in Kanada, legt sich dann nochmal ein Stündchen aufs Ohr und fängt sogleich mit dem Erobern und dem ganzen anderen Kram an. Viel Rumwerfen dabei. Ein Beast in Menschengestalt eben. Das war Brock Lesnar schlecht erklärt.

Produktion: Marcel Weber, Jonathan Guthy

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