
Alexa Bliss nennt sich „The Goddess“, die Göttin der WWE. Fans lieben sie für ihr selbstsicheres Auftreten und ihr loses, aber immer intelligente Mundwerk.
In diesem Video werden wir jedoch über die Person hinter dem Bliss-Charakter reden: Alexis Kaufman, die Frau aus Ohio, denen die Ärzte nur noch einen Tag zu leben gegeben haben. Hier ist ihre Geschichte.
Ihre zierliche Gestalt ist nicht wegzudenken. Heute wiegt Alexa Bliss 46 Kilo bei einer Körpergröße von gerade einmal 1,55. Im Ring zeigt die mehrfache Women’s Championesse, dass hinter wenig Masse viel Power stecken kann. Zu wenig Masse hingegen brachte sie als Teenagerin fast ins Grab.
Alexis Kaufman stand schon immer im Rampenlicht. Seitem sie denken kann, liebt sie Bewegung. Mit fünf Jahren turnt sie, fängt mit Fitness und Kickboxen an. Neben Leichtathletik und Softball konzentriert sie sich als Teenagerin vor allem auf das Cheerleading für ihre High School und später für die Universität. Kaufmann nimmt an einer Art olympischen Spielen teil. Alexis ist das typische Mädchen, das von ihren Eltern leicht angeschubst wird und dann gerne jede Herausforderung annimmt. Das geht nicht lange gut.
Der konstante Drang nach Erfolgen, Aufmerksamkeit und die vielen Herausforderungen schon in jungen Jahren zehren immer mehr an Alexis.
Sie lernt ihren Körper als ihr sportliches Kapital kennen, wird von vielen Seiten zu stark gefordert.
Am Ende ist es aber ihr eigener Ehrgeiz, der ihre falsche Selbstwahrnehmung heraufbeschwört.
Sie liest Magazine und fragt sich, warum sie nicht so aussieht wie die noch dünneren Frauen auf den Covern.
Rückblickend sagt sie: „ Es ist schwer, wenn die Gesellschaft und die Medien ein gewisses Bild vermitteln und man das Gefühl hat, ihm nicht zu entsprechen und sich nicht als die Person akzeptieren kann, die man ist. Bei mir ist daraus eine Essstörung entstanden.“
Alexis wird immer dünner, ihre Eltern können nicht länger zusehen. Sie ist gerade einmal 15 Jahre, als sie mit ihrer Familie angeblich in die Kirche fahren soll. Stattdessen geht es in das nächste Kinderkrankenhaus, wo die Horrornachricht wartet.
Ein Arzt sagt kurz später folgende zwei Sätze: „Wir behalten Ihre Tochter hier, mit oder ohne Ihr Einverständnis. Sie hat nur noch 24 Stunden zu leben.“ Alexis wiegt zu diesem Zeitpunkt nur noch 36 Kilogramm. Im wachen Zustand hat sie einen Puls von 28, einschlafen darf sie auf keinen Fall. Alexis Kaufmans Leben steht auf der Kippe.
Die Diagnose lautet Magersucht. Die Ärzte können Alexis noch einmal retten, benötigen nun aber ihre Hilfe.
Sie startet eine strikte Diät zur Normalisierung ihrer Essgewohnheiten, ist stolz über jeden Bissen. Sie fängt auch wieder mit dem Cheerleading an. Alles entwickelt sich gut, dann kommt mit 19 Jahren der Rückfall.
Sie fühlt sich einfach nicht wohl in ihrem Körper. Kaufman verliert 18 Kilo in sechs Wochen, ist wieder runter auf 36 Kilogramm.
Es geht ins gleiche Krankenhaus. Alexis ist sich sicher, dass sie dieses Mal sterben wird. Ihre Brust schmerzt, sie kann nicht schlafen, aber … sie überlebt.
Dieses Mal macht es „klick“ im Kopf. Ihre Mutter sagt ihr ganz im Ruhigen, dass eines von vier Mädchen an Magersucht stirbt. Sie soll diese Statistik vergessen. Sie soll kämpfen und den anderen Mädchen zeigen, wie man überleben kann. Oder will sie eine Statistik sein?
Alexis kämpft. … und sie siegt. Sie wird Bodybuilderin, um auf gesunde Weise, aber erneut im Wettkampf wieder zuzunehmen.
Viele junge Mädchen jedoch verlieren den Kampf gegen die Magersucht.
Anorexia nervosa, nervlich bedingte Appetitlosigkeit, ist eine psychische Erkrankung, bei der sich Betroffene zu dick fühlen und daher Nahrung verweigern oder wieder auswürgen.
Sie kommt häufig in jungen Jahren vor, wobei nur jeder zwölfte Erkrankte männlich ist. Etwa 0,7 Prozent der weiblichen Teenager entwickelt Magersucht.
Häufig damit verwechselt wird Bulimie. Bei dieser Krankheit liegt ein starkes Hungergefühl vor, das dann aber ebenso zu zwanghaftem Erbrechen oder ähnlichen Maßnahmen
So wie es Alexa Bliss fast ergangen ist, sterben Erkrankte zu oft an ihrem extremen Untergewicht, weil allen voran das Herz nicht mehr genügend Kraft zum Leben aufbringen kann.
Selbst dann noch empfinden sich Magersüchtige als zu dick. Magersucht hat die höchste Sterblichkeitsrate aller psychischen Erkrankungen.
Ist die körperliche Schwäche noch nicht allzu weit fortgeschritten, lässt sich Gewicht kontrolliert wieder aufbauen.
Die psychische Störung jedoch benötigt viele Jahre der Einzel-, Gruppen- und Familientherapie. Oft begleitet sie Betroffene oft ein Leben lang.
Besserung ist kein Sprint, sondern ein Marathon.
Aber ist das Problem erstmal erkannt, lässt sich ein Menschenleben retten.
Alexa Bliss sieht es heute so: „Ich bin stärker als all das. Ich bin stärker als eine Zahl auf einer Waage.“
Antworten