WWE in Saudi-Arabien – Fortschritt mit der Knochensäge (Brennpunkt Wrestling)

600 Exekutionen seit 2014. 108 bereits in diesem Jahr. Tendenz: steigend. Gründe für die öffentlichen Enthauptungen sind unter anderem Drogenhandel, Homosexualität, Ehebruch, Hexerei und das Abkommen vom islamischen Glauben. Auch Minderjährige können aus genannten Gründen öffentlich vom Henker hingerichtet werden. Die Kriegsbeteiligung Saudi-Arabiens im Jemen sorgt seit Jahren für eine katastrophale humanitäre Lage.

Willkommen in dem Land, das von sich selbst behauptet, auf fortschrittlichem Wege zu sein. Frauen dürfen nach Jahrzehnten allein Auto fahren und öffentliche Kinovorstellungen besuchen. Beeindruckend. Gesicht des Fortschrittes: Mohammed bin Salman. Er selbst bezeichnet sich gern locker und lässig als „MBS“. Der Kronprinz und Verteidigungsminister sollte das Image der Saudis aufpolieren und die Wogen in einer zerrissenen Gesellschaft glätten. Eine Eigenschaft Saudi-Arabiens ist und bleibt jedoch die extreme finanzielle Kaufkraft. Das liegt am vorhandenen Öl, welches Liter für Liter und Milliarde für Milliarde aus dem Boden gepumpt wird.

Diese finanzielle Kaufkraft ist verlockend. Seit vielen Jahren begeben sich viele Firmen aus aller Welt in die modern gestalteten Städte der Saudis. Damit spannen wir den Bogen zu Vince McMahon und WWE. So wurde in diesem Jahr ein gigantischer 10-Jahres-Deal von Vince und der saudischen Sportbehörde unterzeichnet, welcher WWE insgesamt fast eine halbe Milliarde Dollar in die Kassen spülen wird. Klingt das nicht nach einem unschlagbaren Angebot?

1 Kommentar

  1. Sehr guter Kommentar Tobi! Ich finde es immer noch verwunderlich wie viele Leute behaupten das diese Veranstaltung doch nur Sport sei und nichts mit Politik zu tun habe.

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