Das Jahr 2020 war schon echt ein verrücktes Jahr: Corona, eine gespaltene Gesellschaft – und das wahrscheinlich spektakulärste Comeback in der Geschichte des Wrestlings. Sting ist zurück in der Wrestling-Welt! Aber was kann er noch?
Wir schreiben den 20.09.2015. Sting, absolute Ikone und Fanmagnet, steht im stolzen Alter von 56 Jahren noch einmal im Wrestling-Ring. Gerade erst hat er sein spektakuläres Debüt bei der WWE gefeiert. The Authority waren von dem Stinger völlig überrascht worden. Bei WCW war er damals zur Ikone geworden, hatte Titel um Titel geholt und die Fans begeistert. Und jetzt steht er hier, Tulsa, Oklahoma, fast 30 Jahre nach seinem Start im Wrestling-Ring und darf endlich ein Match für seine ehemalige Konkurrenz bestreiten. Seth Rollins heißt sein Gegner an diesem Abend. Eigentlich kein Problem für den großen „Blade Runner“, wie er auch genannt wird. Doch die Freude soll nicht lange auf Stings Seite bleiben. Eine Aktion, vorher abgesprochen und choreographiert, bedeutet das Ende. Eine Powerbomb gegen die Turnbuckles beendet den großen Traum vom letzten Run im Wrestling Ring – oder doch nicht?
Lange war es ruhig um Sting. Seine Karriere war vorbei. Klar, nach so einer Verletzung kann kein fast 60-Jähriger mehr in das heilige Seilgeviert namens Wrestling-Ring steigen. Okay, der Undertaker hat viel ausgehalten, aber selbst das Phenom war eher bemüht, im Ring mit den jungen wilden mitzuzuhalten. Lange kursierten noch wilde Fan-Fantasien um ein mögliches Match zwischen Sting und dem Undertaker. Aber das war eher mehr gesponnen als wirklich eine realistische Vorstellung. Doch Sting selbst hatte andere Pläne.
Die Wrestling-Welt war gespannt an diesem 2.Dezember 2020. Der neue Musterknabe unter den Entertainment-Ligen dieser Welt plante wieder eine Special-Show. „Winter is coming“ sollte ihr Name sein, Jacksonville ihr Austragungsort. In Zeiten von Corona sind Wrestling-Fans immer besonders dankbar für solche großartigen Special-Events. Und die Show erfüllte die Erwatungen ohne Probleme: Kenny Omega konnte Jon Moxley nach langer Zeit als Champion den AEW World Title abnehmen, MJF und Orange Cassidy haben die Fans mit ihrer Performance im Ring staunen lassen. Aber der größte Schocker kam am Ende: Im Ring lief eine wilde Prügelei zwischen Team Cody und der Gruppierung um Darby Allen. Da erschienen plötzlich 5 Buchstaben auf dem Videoscreen. S-T-I-N-G. Konnte es wirklich sein? Keiner wollte richtig dran glauben. Doch dann stand er da: Sting, die ewige Legende, Ikone von Millionen Wrestling-Liebhabern. Der Totgeglaubte war wieder auferstanden. Sting kehrte an diesem Abend in die Wrestling-Welt zurück.
Jetzt stellt sich natürlich vielen die Frage: Was kann Sting noch? Ist er nochmal bereit für einen letzten Run im Ring? Naja, das Wrestling hat sich verändert in den letzten Jahren. Das klassische Wrestling von damals ist immer mehr vom „High-Flying“-Stil der jungen, wilden ersetzt worden. Und so gut Sting auch ist, mit dieser neuen Art des Wrestlings kann er auf lange Sicht nicht mehr mithalten.
Aber er hat etwas auf seiner Seite, das die meisten heutigen Wrestling-Superstars vermissen lassen – er hat eine Aura, die Leuten nur bei seiner bloßen Anwesenheit Respekt einhaucht. Damit hat AEW eine Geheimwaffe, die ihnen im „Wednesday Night War“ mit NXT einen entscheidenden Vorteil bringt.
Sting kann als Mentor für die „jungen wilden“ bei All Elite eine wichtige Rolle spielen. Mit seiner Erfahrung kann er aus vielversprechenden Talenten wie Samy Guevara oder Darby Allin gestandene Wrestling-Veteranen machen, die die Fans genauso begeistern wie einst der Stinger selbst.
Hier ein Vorschlag: AEW sollte ernsthaft darüber nachdenken, Sting ein oder zwei junge Talente an die Seite zu stellen. Sting wäre der Paul Heyman von All Elite Wrestling. Mit zwei „Sting-Guys“ könnte er nochmal sein volles Potential im Schauspiel und am Mikrofon entfalten, ohne dabei sich selbst körperlich zu gefährden. Zwei mögliche Handlanger für Sting könnten eventuell Samy Guevara und Darby Allin werden. Samy hat ähnliche wrestlerische Anlagen wie Sting damals und Darby Allin ist dem Charakter „Sting“ von seiner Art sehr ähnlich.
So kommet, liebe Wrestling Freunde, und lasset uns aufleben den Wrestling-Hype von früher. Lasset uns staunen wie früher. Lasset uns die Legende von Sting wieder aufleben. Lasset uns ein Stable gründen, dem Sting ein würdiger Anführer ist. Lasset die heiligen Sting-Spiele beginnen.
Produktion: Paul Antwerpes, Jonathan Guthy, Peer Oberhoff (https://twitter.com/OberhoffPeer)
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