Wrestlerin ➔ Serienmörderin: Das traurigste Schicksal des Wrestlings

Die folgende Geschichte ist extrem tragisch und nichts für schwache Nerven.

Im Mittelpunkt steht Juana Barazza, die Tochter eines Polizisten und einer alkoholkranken Prostituierten. Ihre leiblichen Eltern waren jedoch nie zusammen, Sie wurde während eines One-Night-Stands gezeugt. Juana wuchs bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater auf. Ihre Kindheit verbrachte Juana überwiegend im Haus, da es ihr verboten war, nach draußen zum Spielen oder zur Schule zu gehen. Grund dafür: Der Stiefvater war der Meinung, dass man als Hausfrau nichts lernen muss. Zusätzlich wurde Sie noch in seiner Abwesenheit von ihrer Mutter immer wieder verbal und körperlich angegriffen. Im Alter von etwa 12 Jahren verkaufte ihre Mutter Juana gegen 3 Bier an einen ihrer Alkoholfreunde. Die folgenden Jahre verbrachte Juana dann zusammen mit ihrem Peiniger, der Sie in dieser Zeit mehrmals vergewaltigte und schwer körperlich Angriff. Aus dieser Zeit stammen auch zwei fehlgeschlagene Schwangerschaften im Alter von 13 und 16 Jahren. Mit 18 wurde Juana dann erstmals Mutter eines Sohnes und gute 3 Monate danach wurden die Beiden von den Brüdern ihres Stiefvaters aus den Fängen ihres Peinigers befreit. Kurz darauf verstarb ihre Mutter an den Folgen einer Leberzirrhose, jedoch empfand Juana nach dem Tod nur Hass und Groll gegen ihre Mutter. Nach ihrer Befreiung zog Sie nach Mexiko-City um. Und das mit einem Traum: Lucha Libre. Mexikanisches Wrestling.

Der erfüllte Traum und ein herber Rückschlag

Seitdem Juana in Mexiko-City lebte, war Sie vom Lucha Libre fasziniert. So saß Sie bei vielen Wrestlingevents ganz vorn um ihren Helden zuzujubeln. Wrestling war in ihrem turbulenten Leben der Anker. Der Aus-Knopf für all den seelischen Schmerz. Für zwei Stunden einfach nur diese Show. Entertainment. Und sie hatte immer noch ihren Traum. Sie wurde Wrestlerin und trat als maskierte La Dama del Silencio an – die Dame der Stille. Ein passender Name, weil Sie auch privat als stille und zurückhaltende Person gilt. Der Traum war erfüllt, sie catchte. Unglücklicherweise verletzte sich Juana Mitte der 80er Jahre, so schwer an ihrer Wirbelsäule, dass ihr der behandelnde Arzt empfahl, umgehend mit dem Lucha Libre aufzuhören. Sonst könnte die Karriere im Rollstuhl enden. Trotz dieses Schicksalsschlags fand Sie eine Möglichkeit weiterhin mit ihrer Leidenschaft verbunden zu bleiben. Sie verkaufte während der Wrestlingevents Snacks und Getränke, später dann auch Tickets für die Events. Mit der Zeit stieg Juana in der Hierarchie des Wrestling-Veranstalters immer höher, bis Sie selbst die Promoterin wurde. Die von Juana organisierten lokalen Wrestlingevents hatten sich in Mexiko-City einen echten Namen gemacht und waren sehr gut besucht.

Juana hatte ihren Platz in der Welt gefunden. Trotz ihres Lebens voller Schmerz, Gewalt und Rückschlägen. Viele ihrer Beziehungen zerbrachen meistens daran, dass ihre damaligen Lebenspartner irgendwann anfingen Ihr gegenüber gewalttätig zu werden. Mittlerweile hatte sie vier Kinder, lebte von allen Partnern getrennt. Auch wenn Sie Geld mit Gelegenheitsjobs und ihrer Arbeit als Wrestling Promoterin verdiente, reichte es nicht. Trotzdem schaffte es Juana irgendwie ihre Familie über Wasser zu halten, lange würde das aber nicht mehr gut gehen. Ein paar Monate später sollte sich die kritische Situation etwas entspannen, als ihre älteste Tochter heiratete und das Haus verließ. Der schlimmste Schmerz ihres Lebens kam dann 1998. Ihr ältester Sohn starb. Mit 24 Jahren. Durch einen Straßengang-Angriff mit Baseballschlägern.

Die Festnahme

Zeitsprung: Anfang 2006. Blaulicht erhellt die dunklen Häuser, die Polizei führt Juana Barazza in Handschellen ab. Kurz zuvor hatte sie eine 84-Jährige getötet. Mit einem Stethoskop stranguliert und dann ausgeraubt. Später stellte sich heraus, dass Barazza für eine ganze Mordserie verantwortlich ist. Nach drei Jahren Fahndung hatte die Polizei die Täterin gefasst. Die Medien nannten sie La Mataviejitas – die alte Frauen-Serienmörderin. Um Zugang zu den Wohnungen der Opfer zu bekommen, gab Sie sich als Krankenschwester oder Sozialarbeiterin aus. In der Wohnung erwürgte sie die Damen und raubte sie aus.

Der Prozess

Im Prozess selbst wurde Juana Barazza 2008 von einem Gericht in Mexiko-City für 11 Morde an älteren Frauen und zwölffachen Raubüberfalls zu insgesamt 759 Jahren Gefängnishaft verurteilt. Es ist die bis heute höchste jemals verhängte Strafe in der Geschichte Mexikos, die maximale Haftzeit in Mexiko beträgt laut Gesetz nur 50 Jahre. Ihre Verteidigung versuchte während des Prozess Juana Barazza als nicht zurechnungsfähig darzustellen. Doch die Staatsanwaltschaft konnte ihre Beteiligung an 11 Morden zweifelsfrei nachweisen, inoffizielle Quellen sprechen sogar von 17 nachgewiesen Morden. Auch belegten psychologischen Studien, dass sich Juana Barazza ihrer Taten in vollem Umfang bewusst war. Während des Prozesses zeigte Juana Barazza keinerlei Sympathie für die Todesopfer und ihr Verhalten, wurde im Gericht als eiskalt beschrieben, des Weiteren gab Sie an, ältere Frauen zu hassen. Potenziell eine Folge des Hasses auf ihre Mutter.

Mittlerweile geht man davon aus, dass Juana für den Tod von bis zu 49 älteren Frauen und mehreren Raubüberfällen in Mexiko-City während eines Zeitraums etwa von 1998 bis 2006 verantwortlich ist. Ihre jüngsten Kinder, die als wohlerzogen bezeichnet werden, wurden nach ihrer Verurteilung zu einer von Juanas Schwestern in Obhut gegeben.

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Florian Enders, Jonathan Guthy, Peer Oberhoff

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