10 Aspekte: Was die WWE von NJPW lernen kann …

6) Die Nutzung der Cruiserweights

Nehmen wir kein Blatt vor den Mund: Die WWE Cruiserweight-Division ist seit ihrem Beginn, vor allem im Vergleich mit dem ihr vorangegangen Cruiserweight-Classic-Turnier, ein absoluter Reinfall. Anstatt die Cruiserweights ihren aufregenden Stil worken zu lassen, der das Classic so ausgezeichnet hatte, wurden alle Leichtgewichte zu kleineren Versionen des typischen WWE-Wrestlers gemacht, mit dem Unterschied, dass ihnen weder im Ring noch charakterlich die Möglichkeit geboten wurde, sich zu entfalten und eventuell mit der Masse an “Casual Fans“ zu connecten. Erst der bereits aus dem Main Roster bekannte Neville konnte mit seiner Charakter-Veränderung und seiner Regentschaft als Cruiserweight-Champion zumindest eine Kleinigkeit retten. Dennoch tendiert die Aufmerksamkeit, die die Cruiserweights erhalten, weiterhin gen null.

Dabei wäre es so einfach, NJPW zeigt, wie es geht: Die Junior Heavyweights der japanischen Promotion stehen ihren “großen“ Kollegen in keinster Weise nach, der IWGP Jr. Heavyweight Championship ist nicht weniger wertvoll als die Top-Titel der Heavyweights, und die Juniors zaubern stets gute bis sehr gute Matches auf die Matte, die an Tempo und Technik ihres gleichen suchen.

Auch die Charaktere der Juniors sind unglaublich vielfältig: KUSHIDA, das “Ace“ der Junior-Division, ist die fleischgewordene japanische Version von Marty McFly aus “Zurück in die Zukunft“. Hiromu Takahashi, “The Ticking Time Bomb“, ist ein vollkommen wahnsinniger kleiner Kobold, der mit einer Stofftier-Katze kuschelnd zum Ring kommt. Jushin “Thunder“ Liger ist die Legende der Division, der Meister der jungen Wilden, den zu schlagen einen großen Erfolg bedeutet.

Man kann also direkt sagen: Solange die WWE ihre Cruiserweights nicht als gleichwertig dem restlichen Roster gegenüber betrachtet, werden die Leichtgewichte nicht aus der Versenkung auftauchen können. Ein guter Schritt in die richtige Richtung wäre das “Auflösen der Barrikaden“, also Cruiserweights auch gegen Heavyweights antreten lassen, eine Tatsache, von der beide Gruppen nur profitieren können.

3 Kommentare

  1. Wenigstens haben die SmackDown Tag Team Gürtel und die WWE Championship mittlerweile glaubwürdige und dominante Träger, die mir sehr gut gefallen.

    Starker Artikel, New Japan ist wirklich großartig uns ich finde, die meisten Stars strahlen so viel mehr Prestige aus als die Leute bei der WWE. Okada, Omega, Naito ziehen jemanden mit ihrer Persönlichkeit und Auftreten so in den Bann, man möchte sie mit keinem aus der WWE vergleichen, sie wirken als würden sie auf einer oder mehreren Stufen höher stehen.
    Den Entertainment Aspekt bei der WWE möchte ich grundsätzlich gar nicht kritisieren, ich schaue WWE auch stets mit lachendem Auge. An der Qualität sollte man hier arbeiten, denn Segmente sind an sich nichts schlechtes und helfen dabei das Produkt einzigartig zu erhalten.

  2. Bisher der beste Artikel auf Spotfight!
    Ich mein allein der Aufwand den „Julian /Jokey“muss riesig gewesen zusein.
    Ich persönlich schau kein wwe mehr (seit Backlash 2017 ich hab vorher schon weniger geschaut, aber als Jinder oben stand wars vorbei) ich lese mir RAW und Smackdown nur auf der Website meines Vertrauen durch. Meine Lieblings company ist NJPW. Ich schau seit 2010 NJPW (und hab natürlich alles davor nachgeholt? gleiches gilt für Roh) und war noch nie nach einer Show enttäuscht. Und wenn man mal in die Zukunft schaut wird sich, dass nicht ändern,ich meine okada ist 29, omega /Naito sind beide auch keine 40 mit Tanahashi kann man in den nächsten Jahren noch ein paar junge Talente over bringen (wie z. B. Hiromo Takahashi oder Sanada) und dass roster ist allgemein noch sehr jung.
    Sehr Guter Bericht (war fast auf omega vs okada Niveau ?).

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