10 Aspekte: Was die WWE von NJPW lernen kann …

7) Turniere

Obwohl sich die WWE im Bereich der Turniere besonders in der letzten Zeit deutlich “gelockert“ hat, so waren sowohl das Cruiserweight-Classic-Turnier 2016 und das Mae-Young-Classic-Women’s-Turnier 2017 große Erfolge, so gibt es immer noch sehr viel Luft nach oben. Das bisher letzte größere Turnier innerhalb des WWE-Main-Rosters war das King-of-the-Ring-Turnier 2015, welches von Wade Barrett gewonnen wurde. Allerdings zeigte sich hier relativ schnell, dass die WWE keine wirklichen Ideen hatte, die “Regierungs-Zeit“ des Königs sinnvoll zu gestalten. So verschwand “King“ Barrett schon nach wenigen Wochen fast vollständig in der Versenkung, von einem wirklichen Preis oder gar Prestige für den Wrestler selbst war nicht eine Spur zu sehen.

Währenddessen wird in NJPW in einer jährlichen Basis ein sehr großer Wert auf viele verschiedene Turniere gelegt. Dies ist ein deutlicher Verweis auf den verstärkten sportlichen Charakter von NJPW, genau wie beispielsweise im Fußball dienen auch die Wrestling-Turniere in Japan dazu, die Leistung und das Können der einzelnen Wrestler oder Teams zu demonstrieren. Außerdem entstehen viele Fehden, die sich teilweise über die folgenden Monate erstrecken können, in den Turnieren bzw. durch die Ergebnisse bei diesem begonnen, so kann beispielsweise ein Sieg über einen Champion in einem Turnier eine Titel-Chance bei einem der nächsten Events bedeuten.

NJPW hat über das ganze Jahr verteilt 4 größere Turniere. Der “New Japan Cup“ im März wird im KO-Runden-System ausgetragen und ermöglicht seinem Sieger ein Titel-Match nach Wahl sowie einen Pokal. Das “Best of the Super Juniors“ im Mai und Juni, der “G1 Climax“ im Juli und August und die “World Tag League“ im November und Dezember bilden die drei großen Turniere für Junior Heavyweights (Cruiserweights), Heavyweights und Tag Teams. Sie werden nach dem Block-System ausgetragen: Zwei Blöcke á 8-10 Wrestler bzw. Teams, jeder tritt einmal gegen jeden an, für einen Sieg gibt es 2, für ein Unentschieden 1 und für eine Niederlage 0 Punkte. Wer am Ende die meisten Punkte in seinem Block erzielt hat, kommt ins Finale gegen den Sieger des anderen Blocks. Der Sieger des Finals erhält, wie beim New Japan Cup, einen Pokal sowie eine Match für den jeweiligen Titel der Turnier-“Klasse“, also Jr. Heavyweight, Heavyweight oder Tag Team.

Solche Turniere könnten besonders in der WWE, die wohl aktuell eines der talentiertesten Roster aller Zeiten hat, Wrestlern, die ansonsten wenig bis keine Zeit in den Shows bekommen,  eine Möglichkeit geben, sich zu beweisen und eventuell sowohl den Fans als auch den Menschen hinter den Kulissen zu zeigen, was sie wirklich drauf haben.

3 Kommentare

  1. Wenigstens haben die SmackDown Tag Team Gürtel und die WWE Championship mittlerweile glaubwürdige und dominante Träger, die mir sehr gut gefallen.

    Starker Artikel, New Japan ist wirklich großartig uns ich finde, die meisten Stars strahlen so viel mehr Prestige aus als die Leute bei der WWE. Okada, Omega, Naito ziehen jemanden mit ihrer Persönlichkeit und Auftreten so in den Bann, man möchte sie mit keinem aus der WWE vergleichen, sie wirken als würden sie auf einer oder mehreren Stufen höher stehen.
    Den Entertainment Aspekt bei der WWE möchte ich grundsätzlich gar nicht kritisieren, ich schaue WWE auch stets mit lachendem Auge. An der Qualität sollte man hier arbeiten, denn Segmente sind an sich nichts schlechtes und helfen dabei das Produkt einzigartig zu erhalten.

  2. Bisher der beste Artikel auf Spotfight!
    Ich mein allein der Aufwand den „Julian /Jokey“muss riesig gewesen zusein.
    Ich persönlich schau kein wwe mehr (seit Backlash 2017 ich hab vorher schon weniger geschaut, aber als Jinder oben stand wars vorbei) ich lese mir RAW und Smackdown nur auf der Website meines Vertrauen durch. Meine Lieblings company ist NJPW. Ich schau seit 2010 NJPW (und hab natürlich alles davor nachgeholt? gleiches gilt für Roh) und war noch nie nach einer Show enttäuscht. Und wenn man mal in die Zukunft schaut wird sich, dass nicht ändern,ich meine okada ist 29, omega /Naito sind beide auch keine 40 mit Tanahashi kann man in den nächsten Jahren noch ein paar junge Talente over bringen (wie z. B. Hiromo Takahashi oder Sanada) und dass roster ist allgemein noch sehr jung.
    Sehr Guter Bericht (war fast auf omega vs okada Niveau ?).

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